Experten sehen Würzburg, Vechta und Nürnberg ganz oben
Pro A so stark wie nie

Würzburg, Vechta – und dann nichts? Hinter den beiden Top-Aufstiegskandidaten gibt‘s einen Strauß voll Teams, die sich diese Saison um die Play-off-Plätze in der Pro A streiten. Experten sehen die zweithöchste deutsche Spielklasse so stark wie nie, Überraschungen nach oben und unten sind daher nicht ausgeschlossen.

Würzburg. Zwei Bundesligaabsteiger werden vor Beginn der neuen Pro-A-Saison als heißeste Aufstiegskandidaten gehandelt. Die s.oliver Baskets Würzburg und Rasta Vechta gehen mit der ihnen angedachten Rolle jedoch unterschiedlich um.

Während die Vechtaner nach dem Abgang etlicher Leistungsträger und Erfolgscoach Pat Elzie vor einem kompletten Neuanfang stehen, geben die Würzburger den sofortigen Wiederaufstieg selbst als Ziel aus. Gelingen soll dies einem Mann, der weiß, wie‘s geht: Doug Spradley führte vor acht Jahren bereits Paderborn ins Oberhaus. Der größte Vorteil der Mannschaft vom Main könnte sich auf lange Sicht als Nachteil entpuppen. Die nach wie vor BBL-tauglichen Strukturen erzeugen einen enormen Druck auf den Standort Würzburg, der mehr als eine Pro-A-Saison finanziell wohl nicht stemmen könnte. Alles andere als die Bundesligarückkehr wäre daher ein Fiasko.

Verhindern könnte den Würzburger Coup nach Expertenmeinung außer Vechta am ehesten noch das Team aus Nürnberg. Dort hat mit Ralph Junge einer der erfolgreichsten Nachwuchstrainer Deutschlands angeheuert, der die Franken mittelfristig in die BBL führen will. Ein erster Schritt dorthin ist die jüngst angestoßene Kooperation mit seinem Ex-Klub Ehingen, die jedoch erst im Falle eines Aufstiegs greifen würde.

Den Ehingern wiederum trauen nicht wenige zu, Junges Abschied zum Trotz das Überraschungsteam der Saison zu werden. Für den Einzug in die Play-offs sollte der mit erfahrenen Kräften und aufstrebenden Talenten gut durchmischte Kader auf alle Fälle gut sein.

Gleiches gilt für das Team aus Jena, das nach dem Willen des im Vorjahr aus Gießen zurückgekehrten Coaches Björn Harmsen bis 2016 aufsteigen will. Kaum zufällig werden mit dem Bau einer zweiten Trainingshalle erste BBL-Strukturen geschaffen.

Die Gießener selbst warten mit drei Spielern auf, die auch schon erfolgreich das Kirchheimer Trikot trugen. Besnik Bekteshi, Benjamin Lischka und Björn Schoo sollen dafür sorgen, dass die Hessen wieder den Sprung in die Play-offs schaffen.

Schwer genug wird‘s, haben doch auch die Teams aus Heidelberg, Gotha, Essen und Hamburg eine Top-Acht-Platzierung im Visier. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Towers aus der Hansestadt, die nur dank einer Wildcard an den Start gehen dürfen und der Pro A nach dem Wunsch der Ligaverantwortlichen mehr mediale Aufmerksamkeit verleihen sollen – ein Abstieg wäre daher nicht nur für Hamburg eine Pleite.

Die Trennlinie zwischen tabellarischem Niemandsland und der Abstiegszone zu ziehen, fällt angesichts der Leistungsdichte der Teams schwer. Außer den Knights haben auch die Teams aus Chemnitz, Paderborn, Leverkusen Cuxhaven eine harte Saison vor sich, Aufsteiger Baunach sowieso – trotz der spektakulären Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Hamann.