So hatten sie sich ihr Jubiläum beim TSV Ötlingen eigentlich nicht vorgestellt: Nachdem das Coronavirus bereits den Festakt anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens im März dahingerafft hatte, droht nun auch das zweite Highlight im TSVÖ-Kalender Opfer von Covid-19 zu werden: Der Teckbotenpokal, eigentlich vom 26. Juli bis 2. August im Rübholz geplant, steht auf der Kippe.
Ob die 58. Auflage des Vorbereitungsturniers stattfinden kann, ist im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie momentan völlig offen. „Die Entscheidung liegt nicht in unseren Händen“, klagt Cheforganisator Hans-Georg Rietheimer, der auf Zeit spielt - nicht zuletzt, weil er es muss: Anfang Juni wollen die Turniermacher bekannt geben, ob das achttägige Kicker-Event zu Beginn der Sommerferien über die Bühne gehen wird oder nicht. „Die sechs Wochen bis zum Turnierstart würden uns reichen, um die Organisation abzuschließen“, sagt Rietheimer.
Die Vorbereitungen ruhen
Momentan ruhen die Vorbereitungen, Treffen zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen sind zumindest auf persönlichem Wege nicht mehr möglich, Infos und Anweisungen werden telefonisch weitergegeben. „Alles, was kein Geld kostet, läuft weiter“, so Rietheimer. Schönheitsarbeiten am Sportgelände sowie der Aufbau des Turnierleiterturms am Kunstrasenplatz, was der Verein jeweils in Eigenregie wuppt, werden durchgezogen. Ebenso die Aufnahmen von Werbe-Jingels, die während der Turnierwoche vom Band laufen sollen.
Mit finanzieller Vorleistung verbundene Posten? Vorerst ausgesetzt. Der Druck von Flyern, Eintrittskarten oder dem Turnierheft muss ebenso warten wie die Bestellung von Turnier-Shirts. In beiden Fällen sind die Anbieter kulant und bestehen (noch) nicht auf Vertragserfüllung. „Bis auf zwei Sponsoren halten uns Stand heute alle die Stange“, so Rietheimer. Das gilt auch für den Security-Dienst, den die Ötlinger für die Turnierwoche engagiert haben und dem die Sechs-Wochen-Frist für die eigenen Planungen reichen. „Das sind ja auch nur Menschen“, sagt Rietheimer, der froh um diese Form der Solidarität ist.
Zumal den TSVÖ für den Fall der Fälle offenbar kein finanzieller Totalschaden erwarten würde. „Sollte das Turnier ausfallen, wäre der Schaden für uns gering“, glaubt Rietheimer, „wir würden wohl mit einem blauen Auge davonkommen.“ Nichtsdestotrotz stirbt auch im Rübholz die Hoffnung zuletzt: „Wir verlieren nicht die Nerven und wollen das Turnier durchziehen.“ Das gleiche gilt für die Gruppenauslosung: Die ist für den 19. Juni geplant.