Budapest. Im Ötlinger Schützenhaus gibt es nach den Enttäuschungen in der Bundesliga trotzdem Grund zum Feiern. Zwei Rübholz-Pistoleros gewannen in Budapest im Verbund mit zwei treffsicheren Amazonen für Deutschland die neu ins Leben gerufene Champions League für Nationalmannschaften. Für die erfolgsverwöhnten Robin Walter und Michael Schwald ein weiterer Höhepunkt in ihrer sportlichen Laufbahn.
Fürs Finale in Ungarn waren die vier punktbesten europäischen Teams qualifiziert. Deutschland als Nummer drei traf zunächst auf Favorit Serbien, Walter zum Auftakt im Zweier-Duell auf Vize-Weltmeister Damir Mikec. Der Rübholz-Schütze, wohnhaft in Reichenbach, gewann nach anfänglich wechselndem Verlauf mit 17:11. Walter: „Trotz vielen Gewackels hat es ganz gut funktioniert.“ Doreen Vennecamp (Steinbach-Hallenberg) holte den zweiten Punkt (17:15), Michael Schwald machte den 3:0-Finaleinzug perfekt. Der Südbadener, der an der Uni Esslingen studiert und von 2021 bis Jahresanfang in Ötlingen trainiert hat, schlug Dimitrije Grgic 16:10. 24 Stunden später war Ungarn, das sich 3:0 gegen Italien durchgesetzt hatte, der Endkampf-Gegner. Wieder musste der nervenstarke Walter als Erster ran. In aller Ruhe rückte er die Sichtblende über den Augen zurecht, stülpte die Ohrenschützer über, hob den rechten Arm mit der Ulmer „Walther“-Pistole und zielte ohne Wackler ins Schwarze. Bis zum 8:8 hielt sein Gegner Miklos Tatrai-Fejes noch mit. Doch nach kurzem Smalltalk mit Bundestrainerin Claudia Verdicchio-Krause zog Robin auf 16:8 davon. Sandra Reitz (Regensburg) besorgte die 2:0-Führung, bevor Michael Schwald mit einem 16:4-Erfolg über Mate Redecsi das 3:0-Endergebnis sicherstellte.
Zuhause verfolgte der Ötlinger Schützenchef Joachim Poppek das Geschehen am Livestream und war stolz: „Wir haben im Rübholz ja auch optimale Trainingsbedingungen.“ Klaus Schlütter