Griesgram sieht anders aus: Die B-Jugendfußballerinnen des TSV Ötlingen blickten am Samstagabend trotz verpasstem Oberliga-Aufstieg direkt nach dem Abpfiff durchaus freundlich drein. Auf der Tartanbahn der Rübholz-Sportanlage ließen sich die Nachwuchsfußballerinnen zwar erschöpft nieder, unterhielten sich freilich angeregt und konsumierten erst einmal das ein oder andere Erfrischungsgetränk.
Mit dem 7:2-Sieg gegen den SV Winnenden erledigte das Team von Trainerin Nadine Helber den Job beim Titel-Showdown vor rund 70 Zuschauern zwar vorbildlich - Lisa Medwed (17., 36., 63.), Laura Gerlinger (16.,37.), Jenny Schmid (57.), Hanna Schmidt (74.) trafen - Konkurrent und Tabellenführer FC Ellwangen arbeitete allerdings zeitgleich ebenfalls geflissentlich die letzte Aufgabe der Saison ab. Das 4:0 bei Normannia Gmünd bedeutete den Ellwangener Oberligaaufstieg, Ötlingen bleibt mit drei Punkten Abstand die Vizemeisterschaft.
„Die Chance auf den Titel war in dieser Saison durchaus da“, rekapitulierte Trainerin Nadine Helber, „doch Punktverluste gegen Gmünd oder Münchingen haben mit dazu beigetragen, dass es letztendlich nicht geklappt hat.“ Als Erfolg gilt Platz zwei trotzdem im Rübholz und Speck. „Es ist sogar unser größter Erfolg seit fünf Jahren“, ordnete ein nicht unglücklich wirkender Rolf Schad, in der Kooperation TSV Wendlingen/TSV Ötlingen bei den Wendlingern für den Juniorenbereich zuständig, die Platzierung ein. Fünf Jahre zuvor waren die TSVÖ-Juniorinnen im Oberliga-Aufstiegsspiel am FV Asch/Sonderbuch gescheitert. In dieser Runde gewannen die Ötlingerinnen zudem den Bezirkstitel in der Halle und erreichten das Viertelfinale im WFV-Pokal.
Elf aus dem aktuellen Vizemeister-Juniorinnenteam rücken nun direkt zu den Aktiven auf, weil es im Einzugsgebiet des Verbands keinen Spielbetrieb für A-Juniorinnen mehr gibt. „Stand jetzt werden alle elf bei uns bleiben, es wird sich dann zeigen, ob sie im ersten oder zweiten Team spielen werden“, erläuterte Martin Bestenlehner, Abteilungsleiter Frauenfußball im TSVÖ.
Personalsorgen kennen die Ötlinger und Wendlinger im Frauenfußball nach wie vor nicht. 53 Spielerinnen stehen in der kommenden Runde laut Bestenlehner in der Kaderliste, was locker ausreicht, um zwei Teams zu bilden - zudem sind alle Juniorinnen-Klassen mit Teams bestückt. „Selbst die Bildung eines dritten Aktiven-Teams in der Winterpause ist nicht auszuschließen“, betont der Frauenfußball-Koordinator des TSV Ötlingen. Verlassen werden den künftigen Landesligisten nach aktuellem Stand keine Spielerinnen.
Dass der Ötlinger Rübholz und Wendlinger Speck Anziehungskraft im Frauenfußball ausüben, zeigt auch das Kader-Einzugsgebiet. Spielerinnen aus Esslingen, Aichtal oder Neuffen kicken mittlerweile für die SGMWÖ. Die Marschroute für die kommende Runde ist zudem ausgemacht. „Nach dem Abstieg in die Landesliga wollen wir eine gute Rolle dort spielen, sind uns aber bewusst, dass dies kein Selbstläufer wird“, blickt Bestenlehner voraus.
Für die B-Juniorinnen startet im Spätsommer der nächste Anlauf Richtung Oberliga. „Wir ruhen uns jetzt etwas aus und dann geht es mit neuem Schwung weiter“, sagt Trainerin Helber.