DFB-Pokalfinale
Rüdiger Kauf: Der Wadenbeißer glaubt an den Titel

Der ehemalige VfL-Kicker drückt Arminia Bielefeld die Daumen.

Kultkicker aus Kirchheim: „Rübe“ Kauf zu Bielefelder Zeiten. Archivfoto

Er wurde in Esslingen geboren, wohnt in Kirchheim und war als Mittelfeldspieler mit dem VfL Kirchheim 1997 Meister der Oberliga Süd. Zwischen 1998 und 2001 trug er in der Bundesliga 18 Mal das Brustring-Trikot des VfB Stuttgart – ein Fußball-Schwabe wie aus dem Bilderbuch. Dennoch drückt Rüdiger Kauf am Samstag beim Pokalendspiel im Berliner Olympiastadion dem VfB-Gegner Arminia Bielefeld kräftig die Daumen.

Warum? „Rübe“, wie ihn seine Freunde nennen, hat in Ostwestfalen seine beste Fußballzeit ge- und erlebt. Zehn Jahre trug er das Arminen-Trikot. Und das nicht etwa spazieren, sondern auf dem Platz in einer beeindruckenden Art und Weise, die Fans und Gegnern höchsten Respekt abnötigte. So wurde sogar im weiter entfernten niedersächsischen Sarstädt eine „Rüdiger-Kauf-Straße“ nach dem beliebten Spieler benannt. Ein Mittelfeld-Akteur der Marke „Wadenbeißer“, der nie aufsteckte und keinen Ball verloren gab. Kein Wunder, dass er als kämpferisches Vorbild seiner Mannschaft für die letzten drei Jahre bis zu seinem Karriereende 2010 zum Teamkäpt‘n ernannt wurde. Mit 168 Einsätzen ist er der Rekord-Bundesligaspieler des Vereins, obwohl er zwischendurch mit den Arminen zweimal in der 2. Liga parken musste.

Inzwischen waren die Bielefelder bekanntlich sogar in Liga drei gelandet. Aber der alte, besonders von „Rübe“ Kauf geprägte Kampfgeist lebt immer noch beim frisch gebackenen Drittligameister. Was seine Auftritte im DFB-Pokal eindrucksvoll unterstrichen. Die Arminen räumten auf dem Weg ins Endspiel gleich vier Bundesligateams beiseite: Union Berlin, SC Freiburg, Werder Bremen, zuletzt sogar Meister und Cupsieger Bayer Leverkusen. Dazu Hannover 96 aus der 2. Liga.

Als letzter prominenter Gegner soll nun am Samstag also der VfB Stuttgart dran glauben. „Warum nicht“, schmunzelt der Kirchheimer, der einer der wenigen Arminia-Fan im Ländle sein dürfte. „An einem guten Tag sind die Jungs zu allem fähig“. Für Kauf, der kürzlich 50 Jahre alt wurde, wäre es nachträglich das schönste Geschenk.