Sonne, Regen, oder beides? Jürgen und Verena Wastl, die beiden Organisatoren der zweiten Kirchheimer Radsportnacht, verfolgen schon seit Tagen mit Interesse die Wetterprognosen, schließlich hängt am Samstag einiges davon ab, wie gut es Petrus mit den Radsportfreunden rund um die Teck meint. „Wenn es schon regnet, dann hoffentlich wenigstens nur beim Aufbau“, sagt Jürgen Wastl, der noch bis kurz vor Schluss mit diversen Teams und Fahrern in Kontakt stand, um an einem attraktiven Feld zu basteln. „Wir haben jetzt an die 50 Teilnehmer und können das Niveau vom vergangenen Jahr durchaus halten“, erklärt der Ötlinger.
Die beiden „Kracher“ im Fahrerfeld hat freilich der Weilheimer Profi Jannik Steimle an Land gezogen. Neben Worldtour-Fahrer Marius Mayrhofer hat Steimle nun auch noch seinen Kollegen vom Soudal-Quick-Step-Team, Mauro Schmid, für das Kirchheimer Rennen gewinnen können. Der 22-jährige Mayrhofer wurde dieses Jahr 21. der Gesamtwertung des UCI-Worldtour-Rennens „Tour Down Under“ und gewann beim „Cadel Evans Great Ocean Road Race“ im Sprint des Vorderfelds sein erstes internationales Rennen im Erwachsenenbereich.
Der ein Jahr ältere Schmid aus der Schweiz gewann 2021 eine Etappe des Giro d’Italia, im vergangenen Jahr die Gesamtwertung der Belgien-Rundfahrt und feierte im Herbst 2022 gemeinsam mit Stefan Bissegger, Elise Chabbey, Nicole Koller, Stefan Küng und Marlen Reusser den Weltmeister-Titel in der Mixed-Staffel. In diesem Jahr gewann Schmid die Gesamtwertung der „Settimana Internazionale Coppi e Bartali“. „Somit sind wir wieder mit drei Profis am Start“, sagt Jannik Steimle, der natürlich gerne auch noch weitere Hochkaräter nach Kirchheim gelockt hätte. Terminkollisionen haben dieses Vorhaben jedoch durchkreuzt. „Es ist einfach schwierig wegen der Tschechien- und der Polen-Rundfahrt und der anschließenden WM.“ Beinahe wäre Steimle selbst gar nicht dabei gewesen, trat er doch bis Mittwoch noch bei der Tour de Wallonie in die Pedale und sorgte auf der letzten Etappe dafür, dass Teamkollege Andrea Bagioli den Sieg einfahren konnte. Am Donnerstagabend flog Steimle zurück in die Heimat, um dann heute Abend in Fellbach beim „Fast and Forest“-Rennen an den Start zu gehen, ehe morgen dann das persönliche Highlight in Kirchheim ansteht.
Große Kreise zieht die Kirchheimer Radsportnacht so oder so schon, denn sogar bei der Live-Übertragung der letzten Tour-de-France-Etappe wies der Moderator auf das Radspektakel unter der Teck hin. Schon der Beginn verspricht unterhaltsam zu werden, denn Starkes Kirchheim hat es tatsächlich geschafft, an die 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Benefizradeln zu mobilisieren. Wer sich angemeldet hat, kann ab 16 Uhr seine Startnummer abholen, ehe es dann um 16.30 Uhr in gemütlichen Runden über die Rennstrecke geht. Nach der Vorstellung der Teams und der Siegerehrung des Stadtradelns fällt dann um 18.45 Uhr der Startschuss. Neben den drei Profis dürfen sich dann Fahrer unter anderem des Bike-Aid-Teams, vom Bausch-Factory-Racing-Team und des Kontinentalteams Sparta Prag präsentieren und messen. Besonders gute Sicht auf das Spektakel versprechen die beiden Tribünen in der Marktstraße bei Büro Wall und oben beim Wachthaus. „Wir sind schon alle ganz heiß auf das Rennen“, sagt Jürgen Wastl und verscheucht gedanklich auch die letzte Regenwolke.
Der Zeitplan auf einen Blick
16 Uhr Startnummernausgabe am Stand von Starkes Kirchheim
16.30 Uhr Start Benefizradeln
17.30 Uhr Teampräsentation auf der Bühne am Marktplatz
18 Uhr Siegerehrung Stadtradeln auf der Bühne am Marktplatz
18.45 Uhr Start Profi-Kriterium
21 Uhr erwartete Zieleinfahrt und anschließende Siegerehrung; Bewirtung am Marktplatz bis 23 Uhr
23 Uhr Beginn der After-Race-Party im Wilden Mann mit Jannik Steimle und weiteren Teilnehmern