Hinrundenabschluss für die Verbandsligahandballer des VfL Kirchheim. Am späten Sonntagnachmittag muss die „Tecksieben“ im Derby beim TSV Köngen antreten. Ab 17 Uhr soll es in der Burgschulturnhalle darum gehen, die über weite Strecken katastrophal verlaufene Hinrunde mit einem positiven Erlebnis zu beenden. Doch dafür stehen die Vorzeichen erneut schlecht.
Nachdem der VfL am vergangenen Wochenende mit der 36:43-Niederlage die vierte Pleite in Folge kassiert hatte, wird die Luft immer dünner. Zumal die direkten Konkurrenten immer wieder punkten. 6:16 Zähler lautet das Ergebnis aus den bisherigen elf Saisonspielen – eindeutig zu wenig, um sich sorgenlos in die Winterpause zu verabschieden. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt: Viele Abgänge, keine Neuzugänge und dazu noch mehrere Langzeitverletzte. Hinzu kommt der dadurch ausgedünnte Kader und die unerfahrenen jungen Spieler aus der zweiten Mannschaft.
Wenn man die Umstände nüchtern betrachtet, ist die aktuelle Situation nicht wirklich überraschend. Trotz der prekären Lage hat der VfL immer noch alle Möglichkeiten, den Klassenerhalt aus eigener Hand zu schaffen.
Doch um die Wende zu erreichen, müssen endlich wieder zwei Punkte eingefahren werden. Die Chance dazu bietet sich am Sonntag gegen den TSV Köngen um den ehemaligen VfL-Trainer Sinisa Mitranic. Die Köngener, die seit der Übernahme durch Mitranic aufblühten und in der vergangenen Saison durch eine famose Aufholjagd den Abstieg verhindern konnten, sind auch in dieser Spielrunde bisher ordentlich unterwegs. Mit 10:10 Punkten belegen aktuell den siebten Tabellenplatz. Trotz der Abgänge der beiden Routiniers Frieder Gänzle und Moritz Eisele präsentiert sich der TSV als homogene und ausgeglichene Mannschaft, die unter anderem mit einem Sieg beim SKV Unterensingen bereits Ausrufezeichen setzen konnte.
Hauptaugenmerk sollte die VfL-Defensive auf Niklas Schmid, Manuel Tremmel und Hannes Hagelmayer legen, die Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gastgeber sind. Doch dafür muss sich die Mannschaft um Trainer Dominik Merkle gehörig steigern, denn gerade die Abwehr stellte sich in den vergangenen Partien als größte Baustelle heraus. 83 Gegentreffer alleine bei den beiden Niederlagen gegen Reichenbach und Steinheim sind deutlich zu viel. Auch im Angriff sollten die einfachen Fehler abgestellt werden, die immer wieder zu einfachen Gegentoren führen.
Doch auch dieses mal lief die Vorbereitung, wie so oft in dieser Saison, nicht optimal. Durch Verletzungen und etliche Krankheitsfälle konnte nur mit einer handvoll Spieler trainiert werden. Somit wird auch die endgültige Kaderstärke wohl erst kurz vor Spielbeginn zu sehen sein. Dementsprechend waren die Trainingsinhalte eher individueller Natur.
Doch all das soll nicht schon Ausreden im Vorfeld der Partie werden. Jedoch müssen die Kirchheimer auch langsam aufpassen nicht in eine Abwärtsspirale zu geraten, aus der man nicht wieder herauskommt. Die „Tecksieben“ wird mit allen Mitteln versuchen, den Sieg im Nachbarschaftsduell einzufahren. Im Anschluss wird man sich dann in der Winterpause regenerieren, um sich für eine schwere Rückrunde bereit zu machen. jm