Kirchheim. Karl Stradinger fällt ein klares Urteil. „2017 war der absolute Höhepunkt in der Relegationsspiel-Geschichte, was das Zuschaueraufkommen betrifft“, erklärt der Fußball-Bezirksvorsitzende freudestrahlend.
Die Zahlen muten in der Tat gleichermaßen imponierend wie faszinierend an. Allein bei den vier Begegnungen im Bezirk Neckar/Fils am vergangenen Wochenende rückten insgesamt über 7 000 Besucher an. Andere Bezirke in Württemberg melden ebenso grandiose Werte - bis hin zur Völkerwanderung von Neufra. 3 198 Augenzeugen verfolgten vergangenen Sonntag im dortigen Waldstadion den Kampf zwischen dem SV Uttenweiler und der TSG Ehingen um den letzten freien Platz in der Landesliga Staffel 4.
In der Teckregion waren solche Events in den vergangenen Jahren allerdings dünn gesät, 2017 fanden überhaupt keine Relegationsspiele hier statt. Dabei ist der Zugang relativ einfach geregelt. Ausgehend von einer Bewerbung, spätestens im Frühjahr, nennt Karl Stradinger weitere Voraussetzungen für den Zuschlag zur Ausrichtung der Partie. „Teilnahme an der Bezirkspokalauslosung und am Staffeltag“ seien diesbezüglich Pflicht.
Außerdem sei eine „gewisse Infrastruktur wünschenswert“ (Stradinger). Sprich: Ausreichend Parkplätze, wenn möglich gestaffelte Stehplätze, reibungslose Zufahrtsmöglichkeiten und ein weitgehend umzäuntes Sportgelände. Bis zu 15 Bewerbungen kommen laut Stradinger jedes Jahr auf seinen Tisch, manchmal auch für überregionale Entscheidungsspiele.
Bei den Teckregion-Klubs ist das Relegations-Popularitätshoch nicht unbemerkt geblieben (siehe nebenstehender Artikel) - auch weil die neue Zuschauerflut durchaus die Ebbe in mancher Vereinskasse bekämpfen könnte. Zwar teilen sich die teilnehmenden Vereine die Eintrittsgelder, der Ausrichter streicht freilich den Reingewinn aus den Gastronomie-Umsatz komplett ein. Einige Tausend Euro können somit bei einem gut besuchten Match zusammenkommen.Reimund Elbe