Weilheimer Nullnummer gegen den TSV Bad Boll hilft beiden Teams nicht weiter
Remis macht nicht glücklich

Im Verfolgerduell der Fußball-Landesliga trennten sich der TSV Weilheim und Lokalrivale TSV Bad Boll leistungsgerecht 0:0 – ein Resultat, das beiden Mannschaften nicht so recht weiterhilft im Kampf um die ersten beiden Tabellenplätze.

Weilheim. Bis zur 88. Minute machte Schiedsrichter Martin Traub alles richtig – dann verwehrte der Unparteiische dem TSV Bad Boll einen möglichen Foulelfmeter. Gästetrainer Mirko Doll: „Ich glaube, jeder im Stadion hat gesehen, dass das ein klarer Elfmeter war..“ Nach dem Schlusspfiff rannte der gefoulte Spieler Fabian Abramowitz wutentbrannt zur Boller Auswechselbank und beschwerte sich, dass der Schiedsrichter zu Mannschaftskollege Heiko Kölle gesagt habe, so spät könne er keinen Strafstoß mehr pfeifen.“

Es war übrigens das einzige Mal, dass die Gäste das Weilheimer Tor im zweiten Durchgang in Gefahr hätten bringen können. Der TSV Bad Boll hatte im zweiten Durchgang eindeutig mehr Spielanteile, die besseren Möglichkeiten zum Führungstor hatte jedoch der TSV Weilheim. „Wir haben aus unserer spielerischen Überlegenheit in der zweiten Halbzeit zu wenig gemacht“, resümierte Bolls Coach. Für den Weilheimer Trainer Alexander Hübbe hätte es in diesem Spiel nur einen Sieger geben dürfen – und das war sein Team: „Wir hatten eindeutig mehr Torchancen und im ersten Durchgang waren wir auch die bessere Mannschaft.“

Von Beginn an hatten die Limburgstädter die Gäste mächtig unter Druck gesetzt und wären nach nicht einmal einer Spielminute fast in Führung gegangen. Nach schöner Vorarbeit von Kai Hörsting kam Marcel Mettang am Fünfmeterraum einen Schritt zu spät. Auch in der Folgezeit waren die Gastgeber das bessere Team. Gegen die dicht gestaffelte Boller Abwehr konnte sich die Hübbe-Truppe aber zunächst keine Torchance erspielen. Das Weilheimer Tor geriet erst nach knapp einer halben Stunde erstmals in Gefahr: Der leicht abgefälschte Flankenball des Ex-Weilheimers Pascal Hartmann landete jedoch auf der Querlatte (24.). Ansonsten wirkte das Angriffsspiel der Gäste eher einfallslos.

Die Elf von Trainer Hübbe machte es derweil wenigstens optisch etwas besser. Zunächst scheiterte Michael Zimmermann an Bolls Schlussmann Marc Scherrenbacher (30.) und nur kurze Zeit später hatte auch Kai Hörsting kein Glück als dieser die Hereingabe von Michael Schweizer aus Kurzdistanz nicht verwerten konnte (32.). „Wir hätten im ersten Durchgang einfach in Führung gehen müssen“, ärgerte sich Weilheims Übungsleiter nach der Partie. Dabei wäre der Schuss kurz vor dem Pausenpfiff fast noch nach hinten losgegangen. Der Boller Stürmer Adrian Richter hatte sich im Weilheimer Strafraum gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt, war aber letztendlich am guten Weilheimer Keeper Hannes Ihring gescheitert (40.).

Nach dem Seitenwechsel steigerten die Gäste den Druck, erspielten sich mehr Ballbesitz blieben aber gegen die gut organisierte Weilheimer Abwehr machtlos. Die Limburgstädter blieben durch Konter stets gefährlich und hatten in der 69. Minute gleich eine dreifach Chance, das erlösende 1:0 zu erzielen: Zunächst scheitere Michael Zimmermann an Bolls Keeper Scherrenbacher. Im Nachschuss brachte auch Mettang das Leder nicht im Netz unter. Schlussendlich war es erneut Zimmermann, der zum zweiten Mal am Boller Goalie scheiterte.

In der Schlussphase hatten dann die Gäste eindeutig mehr vom Spiel, Bis auf die Strafraumaktion zwei Minuten vor Schluss geriet das Weilheimer Tor jedoch nicht in Gefahr. Ein Boller Sieg wäre nicht gerecht gewesen, meinte auch der Boller Coach: „Für mich war es eine gerechte Punkteteilung.“ Damit trennen den TSV Weilheim von Spitzenreiter VfR Aalen II mittlerweile sieben Zähler. Zum zweiten Tabellenplatz beträgt der Abstand bereits vier Punkte. me

TSV Weilheim: Ihring – Gabriel, Edelmann (58. Strohmaier), Kirschmann, Weissinger – Tausch (72. Haußer), Elsässer, Zimmermann Schweizer – Mettang (65. Hummel), Hörsting

TSV Bad Boll: Mende – Hartmann (90. Ziegler), Majowski, Blessing, Lissner – Heiko Kölle, Persch (79. Kuttler), Abramowitz, Patrick Kölle, Hechler – Richter (79. Seidl)

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Kirschmann, Schweizer

Zuschauer: 350

Schiedsrichter: Martin Traub (Ehingen)