Crailsheim. Bereits vor dem Spiel gab es den ersten Nackenschlag für Trainer Ignjatovic. Kapitän Radi Tomasevic, der unter der Woche an einer starken Grippe erkrankt war, wurde nicht rechtzeitig fit und saß die vollen 40 Minuten auf der Bank. Ohne den erfahrenen Kapitän auf dem Spielfeld standen die Vorzeichen im Tollhaus Arena Hohenlohe nicht gerade günstig. In den ersten Minuten tasteten sich beide Teams ab und fanden ihren Rhythmus in der Offensive. Zur Mitte des ersten Viertels, beim Stand von 11:13, erhöhten die Hausherren das Tempo, und besonders die Offensive der Ritter geriet nun mächtig ins Stocken. Unglückliche Fehlpässe und knapp verfehlte Würfe prägten das Offensivbild. Bis zum Viertelende gelangen den Teckstädtern nur noch zwei Punkte, während die Merlins ihrerseits zwölf Punkte erzielten – 13:25.
Im zweiten Viertel zeigte Crailsheims Carlos Medlock seine ganze Klasse. Immer wieder versuchten die Kirchheimer den Rückstand zu verkürzen, doch Medlock hatte immer die passende Antwort. Elf Punkte erzielte der Guard alleine im zweiten Abschnitt, neun davon per Drei-Punkte-Wurf. Auf Kirchheimer Seite erwischte besonders DJ Byrd eine schwarze erste Halbzeit. Seine Distanzwürfe wurden unterbunden und so gelangen ihm bis zur Halbzeit keine Punkte. Dank eines kurzen Zwischenspurts und sechs Kirchheimer Punkten in Folge betrug der Rückstand zur Halbzeit lediglich 13 Punkte.
Angepeitscht vom laustarken Publikum waren es zunächst die Hausherren, die das Spiel nach der Pause dominierten. Sieben Medlock-Punkte in Folge versetzten den Angriffsbemühungen der Ritter einen Dämpfer und erhöhten den Rückstand auf 20 Punkte. Dieser sollte sich bis zum Viertelende auch nicht mehr verkürzen. Nur noch die größten Optimisten glaubten an eine Siegchance der Ritter. Doch der Basketball hat seine eigenen Gesetze. Punkt für Punkt kämpften sich die Ritter nun heran. DJ Byrd, der zweimal hintereinander von der Drei-Punkte-Linie erfolgreich war, und der unermüdlich rackernde Björn Schoo – er wurde mit 21 Korbpunkten Topscorer des Abends – und Sebastian Adeberg erzwangen nun einige Crailsheimer Ballverluste, die zu einfachen Punkten führten. Schnell verkürzte man auf 63:75 bei noch sieben zu spielenden Minuten. Die Ritter waren endlich im Spiel angekommen.
Die rund 200 mitgereisten Kirchheimer Fans peitschten ihr Team jetzt nach vorne, doch Crailsheim rappelte sich wieder auf und fand vor allem in der Offensive die passenden Antworten. Friedel per Dreier und Jonathan Moore erhöhten den Knights-Rückstand wieder. Die Kirchheimer versuchten alles, um die psychologisch wichtige Hürde des 10-Punkte-Rückstands zu erklimmen, doch der Zählerstand auf der Anzeigetafel schwankte beständig bei minus 12 oder 13. Als Bryan Smithson per Freiwurf auf 75:84 verkürzte, waren nur noch zwei Spielminuten auf der Uhr angezeigt. Doch Kirchheims Korbjäger kämpften und die Merlins wurden sichtlich nervös. Doch auf mehr als sieben Zähler ließ sich der Rückstand nicht mehr verkürzen. Die letzten Punkte der Partie waren für den Ausgang des Spiels letztlich unbedeutend, und Crailsheims Anhänger feierten schließlich einen verdienten Heimsieg.
„Wir können mit unserer Leistung nicht zufrieden sein. Besonders das erste Viertel haben wir nicht gut gestaltet“, kommentierte Trainer Frenkie Ignjatovic. Seine Basketballer verabschieden sich nun in eine kurze Winterpause, bevor es am 5. Januar ab 17 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen Leverkusen geht.