Das Wochenende wird eine große Herausforderung: So hatte Chris Schmidt, der Sportchef der Knights, vor dem Doppelspieltag gesagt. Zweimal zu Hause anzutreten war aber auch ein Vorteil, den die Kirchheimer Zweitligakorbjäger mit einem 87:79-Sieg gegen Düsseldorf und einer 78:91-Niederlage gegen Dresden allerdings nur zur Hälfte nutzten. Auffällig dabei: die Schwächen der Knights lagen beide Male in der zweiten Spielhälfte.
„Hauptsache gewonnen“, so lässt sich das Freitagsspiel der Knights gegen die Giants Düsseldorf wahrscheinlich am besten zusammenfassen. Die Knights dominierten Düsseldorf zwar drei Viertel lang, machten es im Schlussabschnitt aber unnötig eng.
Die Gäste waren mit dem Optimismus aus zwei aufeinanderfolgenden Siegen nach Kirchheim gereist, allerdings ohne ihren Topscorer Marquill Smith. Kirchheim verteidigte von Anfang an gut und punktete munter, vor allem durch Mike Flowers und immer wieder über Toni Dorn. Düsseldorf haderte dagegen mit seinem Wurfglück, produzierte zahlreiche Ballverluste und gestatte Kirchheim Offensivrebounds – der Halbzeitstand von 41:24 hätte auch höher sein können. Denn die Wurfquoten der Kirchheimer, 13 Prozent bei den Dreiern und 60 Prozent von der Freiwurflinie, hatten ebenfalls Luft nach oben.
Ein ähnliches Bild auch in der zweiten Halbzeit: Zwar kamen die Gäste energischer aus der Kabine, aber zählbare Erfolge ließen weiter auf sich warten. Derweil lief nach zuletzt eher mäßigen Spielen Sprungwunder Kayne Henry zu Bestform auf. 16 Punkte standen am Ende bei ihm zu Buche. 74:52 führten die Ritter sieben Minuten vor Schluss – der Abend schien gelaufen.
Düsseldorf gab sich aber noch nicht geschlagen. Craig Lecesne, in der ersten Hälfte noch ohne Punkt, erzielte in der zweiten Hälfte 17 Zähler. Zusammen mit Raiquan Clark und Ben Shungu brachte er die Giants durch einen 14:0-Lauf wieder auf acht Punkte heran. Und der Abstand wäre wohl weiter geschrumpft, hätte Düsseldorf nicht erneut das Wurfglück verlassen. Und so waren es dann in einer wilden Schlussphase vor allem die Routiniers Flowers, Miller, Ward und Muszinsky, die Kirchheim den Sieg sicherten. „Unter dem Strich können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein, mit den letzten sieben Minuten jedoch nicht“, sagt Sportchef Schmidt
Dresden mit starken Schlussviertel
Der Sonntagsgegner, die Dresden Titans, hatten am Freitag zu Hause gegen Nürnberg mit 84:76 gewonnen. Ähnlich wie Kirchheim führte auch Dresden zweitweise mit 19 Punkten, konnte aber ebenfalls nur einen Acht-Punkte-Vorsprung über die Ziellinie bringen.
Anders als am Freitag gegen Düsseldorf begegneten sich Kirchheim und Dresden von Anfang an auf Augenhöhe. Kirchheim begann ungewohnt mit Flowers, Miller, Ward, Muszynski und Dorn. Dieser legte unter dem Korb erneut sehr effektiv mit sechs Punkte im ersten Viertel los. Sorgen bereitete die frühe Foulbelastung der beiden Guards Miller und Flowers. Die Folge: Flowers musste bis zur Halbzeit mehr Zeit auf der Bank als auf dem Feld verbringen. Für Aleksa Bulajic aber auch Kayne Henry bedeutete das mehr Spielzeit und Verantwortung, die sie nutzten. Henry traf mit spektakulärem Dunk sowie zweimal für Drei und Bulajic baute solide auf und punktet von der Linie und aus dem Feld. Kirchheim setzte sich auch ohne Flowers kurzzeitig auf 39:30 ab. Aber Dresden erwiderte, mit 43:39 für die Knights ging es in die Pause.
Nach der Pause startet Kirchheim wieder mit Flowers und Miller, allerdings mit merklich Sand im Getriebe. Dresden dagegen ging nach gut drei Minuten durch ein Dreier-Gewitter mit sechs Punkten in Führung. Michael Miller kassiert sein viertes Foul, die Partie wurde hektischer. Kirchheim konnte zwar zwischenzeitlich ausgleichen, geht aber mit einem Drei-Punkte Rückstand ins Schlussviertel. Auch da erwischt Dresden den besseren Start. Die Titans ließen den Ball laufen und zeigen Teambasketball während Kirchheim mit Einzelaktionen nur selten zum Erfolg kam Die Folge: Kirchheim lag knapp drei Minuten vor Schluss mit 20 Punkten hinten, bevor Perovic seine letzte Auszeit nahm – ohne Erfolg: Dresden gewann nach einem starken Schlussviertel verdient mit 78:91.
„Die Pause von Flowers und Miller durch ihre Foulbelastung hat unseren Rhythmus kaputt gemacht. Dresden hat verdient gewonnen“, befand Perovic nach der zweiten Niederlage im sechsten Saisonspiel, nach der die Knights Tabellenachter sind.