Basketball 2. Liga ProA
Rittern gelingt die Wiedergutmachung

Nach der Niederlage am Freitag in Nürnberg feiern die Bozic Knights beim 85:79 gegen Karlsruhe einen versöhnlichen Abschluss des Doppelspieltags.

Bahn frei für Braden Norris: Der Kirchheimer Spielmacher steuerte elf Punkte zum Knights-Sieg bei. Foto: Silas Kuhn

Kirchheims Zweitligabasketballer haben zum Abschluss des Doppelspieltags einen Sieg gefeiert. Im Baden-Württemberg-Derby gegen die Lions Karlsruhe gelang den dezimierten Knights, die weiterhin auf den verletzten Miryne Thomas sowie den erkrankten Toni Dorn verzichten mussten, in der heimischen Sporthalle Stadtmitte ein 85:79-Sieg, um den nach zwischenzeitlicher Elf-Punkte-Führung jedoch bis weit ins vierte Viertel gezittert werden musste.

Bezeichnenderweise dauerte es auch mehr als vier Minuten, ehe die Knights zum ersten Mal einen „normalen“ Korb erzielten. Die vier Punkte bis dahin hatten aus einem Dreier von Routinier Dimi Ward und einem Freiwurf von James Graham resultiert. Kein Wunder also, dass Igor Perovic beim 4:10 seine erste Auszeit nahm. Mit Erfolg: Ein 9:4-Lauf inklusive Highlight-Solo von Lucas Mayer und einem weiteren Ward-Dreier brachte die Hausherren wieder auf einen Punkt heran. Just Ward sorgte mit seinem dritten Fernschuss für die erstmalige Kirchheimer Führung seit den Anfangssekunden (18:16), die bis zum Viertelende (22:19) Bestand hatte.

Famoser Start dann in den zweiten Abschnitt: Drei Dreier (zwei Mal Henry, einmal Graham), zwei verwandelte Freiwürfe (Aydinoglu) sowie ein sehenswerter Zweier und ein Tip-in von Aitor Pickett brachten die Ritter erstmals zehn Punkte in Front und die Halle zum Kochen. Der Schwung ließ jedoch nach, ein 11:4-Lauf brachte die Gäste beim 41:38 wieder auf Tuchfühlung und zwang Perovic zur nächsten Auszeit – erneut mit Erfolg: Mit einem 11:5-Lauf sorgten die Ritter für den 52:43-Halbzeitstand.

Vernagelte Körbe dann hüben wie drüben nach der Pause: Erst nach zwei Minuten und 15 Sekunden wurde erstmals Zählbares notiert, nachdem James Graham für Kirchheim getroffen hatte. Zerfahren ging es im weiteren Verlauf des dritten Viertels auch weiter, Tempo und Intensität ließen auf beiden Seiten deutlich nach – zumindest auf dem Platz: Dafür animierte Hallensprecher Daniel Zirn das Publikum bei der mittlerweile obligatorischen Lärmpegelmessung während einer Auszeit zu respektablen 108 Dezibel. Davon wenig beeindruckt entschieden die Karlsruher den dritten Durchgang mit 18:16 für sich und hielten die Partie mit sieben Punkten Rückstand spannend.

Trotz dieses nicht aussichtslosen Ergebnisses machten sich die Gäste das Leben im vierten Viertel schnell selbst schwer, nachdem sie nach knapp zwei Minuten bereits die Team-Foul-Grenze erreicht hatten. Belastet durch diese Hypothek, konnten die Karlsruher in der Defensive nicht mehr so aggressiv zu Werke gehen, ließen gleichzeitig in der Offensive entscheidende Ideen vermissen, um dem Spiel eine Wende zu geben. Dass sie dennoch nicht vorzeitig die Segel streichen mussten, lag an der Fahrlässigkeit der Knights, die ihr Heil bis in die Crunchtime hinein in Einzelaktionen suchten. Erst, als Lucay Mayer, Braden Norris und Gian Aydonoglu an die Freiwurflinie geschickt wurden und jeweils doppelt zum 85:76 verwandelten, war der Drops gelutscht. „Auf diese Leistung können wir stolz sein, die Jungs haben sich den Sieg verdient“, befand Igor Perovic hinterer.

Bozic Knights Kirchheim: Norris (11 Punkte), Mayer (16), Graham (14), Henry (21), Aydinoglu (8), Failenschmid, Ward (9), Pickett (6)