Doha. Der Name Walter bürgt für Qualität. Mit den Brüdern Fritz und Otmar Walter aus Kaiserslautern wurde Deutschland 1954 zum ersten Mal Fußball-Weltmeister. Knapp sieben Jahrzehnte später gewann Schütze Robin Walter (23) vom TSV Ötlingen in Doha, der Hauptstadt von Katar, erstmals den Weltcup mit der Luftpistole. Und das auf souveräne Art und Weise gegen die Weltelite, die komplett am Start war. Da verschlug es selbst dem Ötlinger Schützenchef Joachim Poppek fast die Sprache: „Mir fehlen die Worte. Eine überragende Leistung zum Abschluss des internationalen Schützenjahres.“
Nach 60 Schuss in der Qualifikation hatte Walter mit 585 von 600 möglichen Ringen noch auf Platz drei hinter dem Italiener Paolo Monna und Lauris Strautmans aus Litauen gelegen, beide mit jeweils 586 Ringen. Ringgleich mit Walter meldete auch Ismail Keles Ansprüche auf den Sieg an. Doch der Türke war der Erste, der im nachfolgenden „Shootout“ der besten acht seine Hoffnungen begraben musste.
Walter startete verhalten ins Finale, fand aber schnell in seinen gewohnten Rhythmus und übernahm die Führung, die er bis zum letzten Schuss nicht mehr aus der Hand gab. Im gesamten Verlauf des Wettkampfs ließ er nie Zweifel am Sieg aufkommen. Am Ende hatte er mit dem Endergebnis von 243,3 Ringen dominante 3,3 Zähler Vorsprung auf den Italiener Monna, seinem Gegner in den finalen Schüssen. Dritter wurde Strautmans, der mit 220,3 Ringen eine Runde vorher ausgeschieden war.
Wie alle zwölf deutschen Schützen, die im Laufe der Woche den Weltcup in verschiedenen Waffenarten bestreiten, bleibt Walter bis zum Wochenende vor Ort in Doha. Damit verpasst er den wichtigen Bundesliga-Wettkampf seiner KKS Hambrücken gegen ESV Weil am Rhein am Samstag in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte – was seiner Mannschaft bei einer Niederlage gegen das Team des ehemaligen Ötlingers Michael Schwald die Tabellenspitze kosten kann.