Hongkong. Gold in der „Double Dutch“-Einzelwertung und Bronze in der Mannschaftswertung, das hatte so niemand erwartet. Die Mannschaft von Trainerin Dorothea Lottermann war eine der großen Überraschungen bei den International Open in Hongkong. Jennifer und Annika Frimmel, Veronika Kontonikolaou, Lisa Denzinger und Sarah Großmann hatten sich erst im März bei den deutschen Meisterschaften für Hongkong qualifiziert. Die Konkurrenz mit zahlreichen asiatischen Teams war dort nur schwer einzuschätzen.
In den Speed-Disziplinen mischten die asiatischen Teams die sonst gewohnt dominierenden Teams aus Belgien diesmal kräftig auf. Hongkong und China demonstrierten den Europäern, was in den Speed-Disziplinen technisch möglich ist. Ein Männer-Team aus Hongkong erreichte fast 400 Zähler in der Single Rope Speed-Disziplin, was bedeutet, dass das Seil fast 200 Mal in 30 Sekunden um den Körper schwingt. Dasselbe konnte in der Double Dutch Disziplin beobachtet werden. Hier wurden Werte über 600 Zähler erreicht. Der deutsche Rekord liegt bei 532.
Die Sportlerinnen aus Unterboihingen hatten anfangs Schwierigkeiten, sich auf diesem Niveau zu behaupten. Bei den Freestyles zeigten sie einige Schwächen. Das sollte in den Double Dutch Disziplinen, die im Training fehlerfrei liefen, anders werden. Das TVU-Quintett blieb auch im Wettkampf als einzige Mannschaft ohne Patzer und holte sich gleichermaßen überraschend wie verdient die Goldmedaille in dieser Disziplin.
Der Freestyle im Team-Double-Dutch lief danach ebenfalls wie am Schnürchen. Hier war der Schwierigkeitsgrad entscheidend. Am Ende reichte es für die deutsche Mannschaft zur Bronzemedaille. „Unfassbar“, meinte auch Trainerin Dorothea Lottermann, „der Trainingsaufwand in den letzten Wochen hat sich bezahlt gemacht.“
Das nächste Ziel haben die Seilakrobatinnen aus Unterboihingen bereits im Visier: Im nächsten Jahr finden die Europameisterschaften statt – diesmal in Deutschland.tb