Kein Wölkchen am Himmel, stramme 3 Grad und so viele Zuschauer an der Strecke wie schon lange nicht mehr – die 43. Auflage des Kirchheimer Silvesterlaufes war für die allermeisten ein rundum gelungenes Event. „Alte“ Bekannte feierten ein Wiedersehen, und so mancher Neuling wagte sich ebenfalls auf den Kirchheimer Hausberg.

Der Kreativität waren mal wieder keine Grenzen gesetzt. Während Dauerläufer Christopher Greenaway aus Stuttgart bei seiner elften Teilnahme als Ritter unterwegs war – vergangenes Jahr war er eine Banane –, kam neben zwei Weihnachtsmännern, die auf der Strecke Süßigkeiten an die Kinder verteilten, einer Nonne, einem Einhorn und einem in einem Haut-und-Knochen-Optik-Anzug steckenden Läufer auch ein Gladiator zum Silvesterlauf. Michael Christ aus Weilheim war am Dienstag das dritte Mal dabei, hatte sich für seine Teilnahme auf einen Rugby-Helm Skatkarten, Weinbergschneckenhäuschen und bunten Bast geklebt und sich in antike Kleidung gehüllt. „Heute geht es ja darum, Spaß zu haben, das ist das Schöne an dem Lauf. Es zählt nicht, wer als erstes wieder zurück ist, sondern dass alle zusammen ankommen“, erklärte der 33-Jährige.

Als Minimalisten – jedenfalls was die Anzahl der Kleidungsstücke anging – outete sich eine Gruppe Schwimmer des VfL Kirchheim, die lediglich in Badehose, Sporttop und Laufschuhen auf die Teck rannten. „Schwimmen wäre mir auch lieber gewesen. Aber vielleicht bekommt Kirchheim ja irgendwann mal ein Hallenbad“, meinte Carina Klaiber, die mit Louis-Victor Schäfer, Kiara Minkenberg, Paul Haug und Till Schreiner unterwegs war und bei den Zuschauern an der Strecke dank des luftigen Outfits nicht nur einmal für Gänsehaut-Feeling sorgte.
Wie immer war seit der Einführung der zwei Startzeiten um 14.30 und 15 Uhr Sinn und Unsinn dieser Regelung bei Teilnehmern und Zuschauern ein Thema. Von „Ich finde es voll schade“ bis „Jetzt kann endlich auch ich mal mitlaufen“ war alles zu hören. Manche machten sich deshalb gar auf einer alternativen Strecke auf den Weg zur Teck. „Wir entscheiden das von Jahr zu Jahr neu. Dieses Mal sind sogar gefühlt zwei Drittel der Teilnehmer früher gestartet, und ein Drittel zum Hauptstart um 15 Uhr“, hat Lauftreffleiter Alexan-
der Rehm beobachtet.

Der Kirchheimer zieht ein rundum positives Fazit der 43. Auflage. Ein Einsatz des Deutschen Roten Kreuzes wurde ihm gemeldet: „Eine Frau hatte sich wohl etwas überanstrengt und musste ins Krankenhaus gebracht werden“, berichtete Rehm. Weitere Vorkommnisse waren ihm nicht bekannt. Ansonsten war es stellenweise auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad und oben Richtung Teck wie immer von Vorteil, mit geeigneten Trailschuhen unterwegs zu sein. Für die eine oder den anderen gerieten manche Streckenabschnitte wie schon so oft zur Rutschpartie. Aber das gehört dazu.
Weitere Bilder vom Silvesterlauf gibt es auf hier, ein Video auf dem Instagram-Kanal unter @teckbote_online