Mannheim/Regensburg. Die Hoffnung platzte nach 80 Metern: Bis dahin lag Alex Schaf (VfB Stuttgart) im zweiten Vorlauf am Samstag noch vor dem Mannheimer Patrick Domogala, der sich mit 10,36 Sekunden hinter dem neun Jahre älteren Sebastian Ernst als Zweitschnellster fürs A-Finale qualifizierte. „Der Muskel hat wieder zugemacht“, sagt Schaf. Der Kirchheimer rettete sich in 10,47 Sekunden ins Ziel und wurde anschließend mit 10,44 im B-Finale noch Vierter. Auf der schnellen Bahn in Mannheim blieben mit Domogala, der mit 10,24 Sekunden im Finale als Einziger die DLV-Norm knackte, gleich vier Läufer unter der 10,30-Marke. Sven Knipphals (VfL Wolfsburg/10,26), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid/10,29) und der Leipziger Roy Schmidt (10,29) sendeten damit ein deutliches Signal in Richtung Bundestrainer.
Für Schaf heißt es diese Woche nun erneut, auf die Künste von Medizinern und Physiotherapeuten zu hoffen, um die durch einen Rückennerv verursachten Muskelprobleme im Oberschenkel in den Griff zu bekommen. Viel Zeit bleibt nicht. „Wenn die Therapie anschlägt, werde wir schauen, ob wir vor den Deutschen Meisterschaften in Ulm noch die eine oder andere Gelegenheit nutzen,“ sagt sein Heimtrainer Micky Corucle, der die EM-Hoffnungen noch nicht begraben hat. „Dass ich aufgebe, wird niemand erleben“, sagt er. „Es gibt immer eine nächste Chance.“
Die gibt es für Hannah Niemeyer wohl nicht mehr, zumindest was die Aussichten angeht, doch noch auf den Zug zur Junioren-WM ab dem 22. Juli in Eugene (USA) aufzuspringen. Über 5 000 Meter bei den Süddeutschen Meisterschaften am späten Samstagabend in Regensburg holte die U20-Athletin vom VfL Kirchheim als jüngste Starterin im Frauenrennen Silber. Trotz neuer persönlicher Bestzeit (16:52,22 Minuten) verfehlte sie die angepeilte Norm allerdings klar. Während an der Spitze mit der Österreicherin Jennifer Wenth und Viktoria Pogorielska (Ukraine) zwei Spitzenläuferinnen für Lokalmatadorin Maren Kock (LG Regensburg/15:39,88) das Tempo machten, lag Niemeyer als Führende der Verfolgergruppe bis zur 3 000-Meter-Marke auf WM-Kurs, konnte auf den letzten beiden Kilometern im Alleingang aber nichts mehr zulegen.
Die eigenen Erwartungen und die seines Trainers restlos erfüllt hat der 17-jährige Mario Scheufele. Das Technik-Ass von der LG Teck holte am Sonntag mit der Fünf-Kilo-Kugel (16,14 Meter) und im Diskuswurf (51,56 Meter) jeweils Silber in der U18. Sein ein Jahr jüngerer Vereinskollege Fritz Zanker belegte mit dem Diskus (35,07 Meter) Platz 14. Im Kugelstoßen wurde er mit 12,41 Meter Elfter. Seinen stärksten Auftritt hatte Zanker bereits am Samstag mit dem Fünf-Kilo-Hammer: Sein weitester Wurf über 51,69 Meter reichte am Ende zu Platz sechs.