Lokalsport
Schicksal schlägt nach 100 Minuten zu

Fußball-Landesliga Durch einen Treffer in der Nachspielzeit zum 1:2 gegen den TSV Weilimdorf ist der VfL Kirchheim drei Spieltage vor Saisonende so gut wie nicht mehr vor dem Abstieg zu retten. Von Klaus Schlütter

Der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 durch Argjend Shalaj war zu wenig aus Sicht der Blauen. Foto: Markus Brändli

Tristesse auf dem Platz an der Jesinger Straße: Sollte aus der Verbandsliga entgegen der aktuellen Lage des TV Echterdingen kein hiesiger Klub absteigen, ist der VfL Kirchheim eine Etage tiefer nicht mehr zu retten und muss nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen den TSV Weilimdorf nach nur einem Jahr Höhenluft in der Fußball-Landesliga dorthin zurückkehren, wo er hergekommen war – in die Bezirksliga Neckar-Fils.

Die "Blauen" verspielen ihre allerletzte, ohnehin minimale Chance auf den Klassenerhalt durch ein Tor in der zehnten Minute der Nachspielzeit. Ein Weilimdorfer Spieler hatte sich verletzt. Seine Behandlungszeit addiert mit üblichen Nachspielzeit ergeben 100 Spielminuten. Da fingen die Gäste einen Torwart-Abschlag ab, leiteten den Ball durchs Mittelfeld auf Stürmer Daniel Baierle. Der fackelte nicht lange schloss aus 16 Metern zum Siegtreffer ab. Den rund 100 Kirchheimer Getreuen unter den Zuschauern, die nach dem Ausgleich noch Stimmung gemacht hatten, fielen vollends die Kinnladen runter. „Das Ende ist mehr als unglücklich, aber auch symptomatisch für die Saison“, befand VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth.

Dabei hatte es hoffnungsvoll begonnen für den VfL. Zwei, drei Topchancen der Gäste wurden mit Glück und Geschick vereitelt. Torlos gings in die Pause. Nach einem Dreifach-Wechsel in der Halbzeit keimte in der 69. Minute plötzlich Hoffnung auf. Dodaj steckte den Ball durch zwei Verteidiger, lief weiter Richtung Strafraum. Seine Flanke aus 16 Metern erreichte Argjend Shalaj und der bedankte sich für das Zuspiel mit dem umjubelten 1:0 aus sechs Metern. Doch die Freude währte nicht lange. Der zur Halbzeit eingewechselte Mujcic glich sechs Minuten später aus, ehe das verhängnisvolle Tor in der Nachspielzeit das Kirchheimer Schicksal besiegelte.

Was bleibt dem VfL? Noch drei Spiele, um sich nach bisher 17 Niederlagen und nur sechs Siegen bei vier Unentschieden mit Anstand aus der Bezirksliga zu verabschieden. Die nächste Gelegenheit dazu hat er im Auswärtsspiel gegen Türk Spor Neu-Ulm. Nach einer erholsamen Sommerpause wird sich das Team konzentriert vorbereiten, für ein hoffentlich besseres Abschneiden in der nächsten Saison eine Klasse tiefer. Das Kirchheimer Schicksal teilen Germania Bargau und SV Neresheim, während der MTV Stuttgart und Srbija Ulm den vierten Absteiger noch unter sich ausmachen. Den umgekehrten Weg nach oben in die Verbandsliga beschreitet der FC Esslingen, der sich auch vom TSV Buch nicht beirren ließ. Ein Blitztor von Dominik Lieshaj (1. Minute) und ein später Treffer von Louis Majhen (86.) führten zum 21. Sieg im 27. Spiel