Tesserete. Zwei Tage Regen machten den Untergrund im Tessin nicht unbedingt Fumic-freundlich. Und obschon der erhoffte Vergleich mit Weltmeister Julien Absalon wegen dessen Defekt in der ersten Runde ausfiel, hatte es Manuel Fumic mit einem anderen BMC-Fahrer zu tun, der schlammigen Untergrund perfekt beherrscht: Ralph Näf. Der Eidgenosse kommt auch in Laufpassagen gut zurecht, genauso wie sein Landsmann Lars Forster, die beide Erfahrung aus der Winterdisziplin Radcross mitbringen. Gemeinsam mit Fumic bildeten die beiden Schweizer rasch ein Spitzentrio, und nach zwei Runden wurde eine Minute Vorsprung notiert. Näf übernahm dann die führende Position. Und während Forster zurückfiel blieb Fumic in Schlagdistanz. Der Abstand zu Näf betrug nie mehr als 15 Sekunden.
„Ich habe immer noch daran geglaubt, dass ich ihn wieder einholen kann“, erklärte Fumic nach dem Rennen, „körperlich ging es mir sehr gut“, konstatierte der Cannondale-Profi und so blieb die Hoffnung auf einen Fehler von Näf bis Mitte der fünften und letzten Runde. „In den Flachstücken bin ich immer rangekommen, aber in den technischen Passagen, da ist Ralph richtig durchgetänzelt“, zollte Fumic seinem Konkurrenten Respekt. Näf erlaubte sich keinen Ausrutscher und so begrub Manuel Fumic wenige Kilometer vor dem Ziel die Hoffnung auf seinen ersten Saisonsieg. „Schade. Auch, dass das Duell mit Absalon ausgefallen ist. Aber ich bin generell zufrieden. Bei solchen Bedingungen erwartet man mich ja nicht unbedingt vorne“, bilanzierte der Kirchheimer, der mit 29 Sekunden Rückstand auf Näf das Ziel erreichte. 18 Sekunden hinter ihm wurde Lars Forster Dritter.
Für Christian Pfäffle vom MTB Teck lief es im österreichischen Haiming „leider nicht optimal“, wie er die Umstände seines 24. Platzes selber beschrieb. Das begann vor dem Herren-Rennen schon damit, dass sich der Start über eine Stunde verzögerte, weil sich ein Auto auf die Streckenführung geschmuggelt hatte und erst abgeschleppt werden musste. So war es für das Fahrerfeld schwierig, die Warmfahr-Phase wie gewohnt zu gestalten. Pfäffle kam dann am Start auch nicht besonders gut weg und geriet am ersten Singletrail auch gleich in den üblichen Stau. Im Laufe der ersten Runde arbeitete sich der Neuffener etwas nach vorne, doch das nächste Unheil kreuzte Anfang der zweiten Runde seinen Weg: Der Reifen knickte ab, die Luft entwich und der Lexware-Fahrer stürzte. „Da habe ich natürlich einiges an Zeit und Plätzen verloren. Der Rhythmus war erst mal wieder weg“, so Pfäffle. Er benötigte eine Weile, ehe er wieder besser ins Rennen kam und wieder Positionen gutmachen konnte. „Das Gefühl war eigentlich wieder ganz gut. Schade, da wäre mehr drin gewesen“, meinte Pfäffle zu Rang 24, 10,03 Minuten hinter Florian Vogel aus der Schweiz (1.32,25), der seinen fünften Sieg in Folge notierte.
Beim Bundesliga-Wochenende im Lohrer Stadtteil Wombach gelang dem Weilheimer Pirmin Sigel vom Bike Junior Team in der Kategorie U17 ein bemerkenswerter vierter Platz. Während der Friedrichshafener David List schon in der ersten Runde das Weite gesucht hatte, kämpfte Sigel in der Verfolgergruppe ums Podest. Dass er Rang drei um 15 Sekunden verfehlte, kreidete er sich im Ziel selbst an. „Ich habe in der vorletzten Runde Gas gegeben, das hätte ich mir vielleicht sparen sollen“, meinte Sigel, war aber mit seinem bisher besten Resultat in der Nachwuchs-Serie des Bunds Deutscher Radfahrer dennoch zufrieden. Dennis Wahl (KTM Youngsters) vom TSV Weilheim landete mit 3,53 Minuten Rückstand auf Sieger David List auf Platz 14.
Der Sprint-Wettbewerb endete am Samstagvormittag in der Lohrer Innenstadt mit den Plätzen 18 und 20 für Dennis Wahl und Pirmin Sigel. Beide qualifizierten sich im 69 Fahrer starken Feld der U17 für die besten 32, schieden aber im Achtelfinale aus. Der Sieg ging an den Augsburger Tim Wollenberg.
Moritz Schweitzer aus Lenningen gelang dagegen in der Schülerklasse U15 der Einzug ins Halbfinale. Dort hatte er zwar das Nachsehen, belegte aber im kleinen Finale Rang drei und wurde damit beim Sieg des Untermünkheimers Noah Neff insgesamt Siebter. Im Cross-Country-Rennen reichte es zum 29. Platz, 4,50 Minuten hinter Ian Millenium (Kirchzarten).
Kira Böhm aus Weilheim schied in der U15 im Viertelfinale nach einem Sturz aus und wurde auf Platz 15 notiert. An zweiter Stelle liegend krachte sie in die Bande und demolierte sich ihren Rahmen. Die Verletzung am Kiefer stellte sich als nicht so dramatisch heraus, sodass sie am Sonntag mit einem Ersatzbike wieder am Start stand. Das Rennen auf dem anspruchsvollen Kurs meisterte sie mit Bravour und wurde Zwölfte, 2,18 Minuten hinter der Siegerin Anna Brähler (Schotten).
