Zum zweiten Mal in direkter Folge musste eine Kreisliga A-Partie des TSV Weilheim abgebrochen werden. In der Woche vor Ostern hatte sich Weilheims Co-Trainer Philip Kühnert (33) beim Auswärtsmatch in Oberensingen in der 70. Spielminute einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. „Philip ist operiert worden. Er hat mittlerweile erklärt, dass er seine Laufbahn beendet“, berichtete Weilheims Trainer Salvatore De Rosa sichtlich mitgenommen.
Am Sonntagnachmittag musste erneut ein Notarztwagen bei einer Partie mit TSVW-Beteiligung anrücken. Beim Duell der Limburgstädter gegen den VfB Neuffen kam es Mitte der ersten Halbzeit nahe der Seitenauslinie zu einem folgenschweren Pressschlag zwischen Neuffens Youngster Nico Papp und TSVW-Akteur Morris Maier. „Es handelt sich laut Untersuchungen um einen Schien- und Wadenbeinbruch bei Nico, zudem sackte sein Kreislauf kurz nach dem Zusammenprall kurz weg“, berichtete Neuffens hörbar geschockter Co-Trainer Max Pradler. Papp wurde noch am Abend in Nürtingen operiert.
Die Weilheimer stimmten dem Bitten des VfB um eine vorzeitige Beendigung der Partie sofort zu. „Das war eine sehr kollegiale Geste“, so Pradler. „Wir waren ja kürzlich in Oberensingen in einer ähnlichen Situation“, war auch für Salvatore De Rosa der Matchabbruch alternativlos. Der Verletzte hatte im vergangenen Jahr in seinem Beruf für lokale Schlagzeilen gesorgt, war Ende 2023 von der Industrie- und Handelskammer als bester Metallbau-Handwerker des Jahrgangs geehrt worden und ist gerade mitten dabei, den elterlichen Betrieb sukzessive zu vergrößern. „Das macht für ihn persönlich die Sache noch bitterer“, fühlt Max Pradler mit.
Catania flott und zielsicher
An der Tabellenspitze spulte der AC Catania Kirchheim sein Programm gegen den fast schon sicher abgestiegenen FV 09 Nürtingen flott und zielsicher ab. Das 7:0 spiegelt das Geschehen an der Jesinger Allee angemessen wider.
Die SF Dettingen bleiben unterdessen bei sechs Zählern Rückstand lauernd. Das 3:2 bei der SGEH verdient das Prädikat wertvoll. „Vor der Pause hatten wir etwas Glück, dass wir nicht 0:2 in Rückstand geraten sind“, bilanzierte Dettingens Abteilungsleiter Christian Renz, nannte als Beispiel einen Pfostenschuss der SGEH kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Raphael Greber. Fünf Minuten zuvor hatte ein Dettinger den Ball nach einem Schuss von Nick Kuchenbecker von der Linie gekratzt. Bei aller Freude über den Auswärtssieg verdeutlichte Renz, dass sich die SFD im Titelkampf „sowieso keinen einzigen Ausrutscher mehr erlauben dürfen“.
Bei der SGEH herrschte nach der Heimniederlage verständlicherweise Frust vor. „Zumal wir kurz nach der Pause noch einen Treffer aberkannt bekommen haben, weil der Ball vor dem Querpass auf den Schützen schon im Tor-Aus gewesen sein soll“, haderte der Gelb-Rot-Gesperrte Sportgemeinschaft-Sprecher Florian Lenuzza. Das Hauptproblem seien jedoch Fehler im Aufbauspiel gewesen. Alle drei Gegentore, so Lenuzza, hätten sich nach Fehlpässen in der eigenen Hälfte entwickelt.
Neidlinger entschuldigen sich
Im Schlepptau der Dettinger bleibt weiterhin der TV Bempflingen. Der Liga-Dritte nahm die Hürde beim Nachbarn TSGV Großbettlingen mit dem selben Resultat wie zeitgleich die SFD auf der Alb.
Gar nicht gut zu sprechen auf die Darbietung des TV Neidlingen in Frickenhausen war TVN-Spielertrainer Patrick Kölle. Beim Spiel Nummer eins nach der 3:0-Gala gegen den AC Catania Kirchheim sah sich Kölle in seinen Befürchtungen bestätigt. „Wir können uns nur bei den eigenen Fans entschuldigen“, kommentierte der scheidende Coach die harmlose Vorstellung.
Der Torjäger hatte sein Team während der Trainingswoche und auch noch zur Halbzeit in der Kabine gewarnt, gegen den Underdog einen Gang runterzuschalten. Kölle sauer: „Auch wenn wir personell diesmal nicht so gut bestückt waren, darf so eine Leistung nicht passieren“.