Unterensingen. Die Teckstädter hatten nach der Niederlage beim SKV Unterensingen noch Glück im Unglück: Die Teams im Tabellenkeller konnten mit Ausnahme des SSV Hohenacker an diesem Spieltag ebenfalls nicht punkten. Somit beträgt der Vorsprung der Teckstädter weiterhin vier Punkte auf die kritischen Tabellenplätze.
Das Spiel in der voll besetzten Unterensinger Bettwiesenhalle begann für den TSVO nicht gerade optimal. Der SKV ging schnell mit 2:0 in Führung. Owen fand vor allem im Angriff nicht ins Spiel. Das änderte sich jedoch nach knapp acht Spielminuten. Dann hatten die Gäste beim Stand von 5:5 erstmals den Ausgleich hergestellt. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt zeigte sich, dass beide Mannschaften in der Defensive etwas nachlässig waren. Beim SKV reduzierte sich das Spiel vor allem auf zwei Akteure. Ivan Pavlekovic und Maximilian Schlau. Beide erzielten im ersten Abschnitt zwölf der 19 Tore für die Gastgeber. Vor allem mit Pavlekovic hatte die Owener Abwehr große Probleme, zudem zeigte sich der Kroate von der Siebenmeterlinie sehr treffsicher. Alle acht Versuche landeten im Owener Tor.
Nach knapp 15 Minuten verlor Owen auch im Angriff den spielerischen Faden, und der SKV konnte bis auf 11:7 enteilen - Owen beantragte Auszeit. Wie verwandelt präsentieren sich die Gelbhemden nach dieser Unterbrechung. Binnen weniger Minuten hatten die Owener den Rückstand auf ein Tor verkürzt und glichen danach aus. Owen hatte nun deutliches Oberwasser. Erneut Schmid und ein Tempogegenstoß von Janick Lehmann brachten Owen mit 15:13 in Führung. Jetzt beantragte Unterensingens Achim Nagel eine Auszeit - danach kippte das Spiel erneut. Der SKV holte auf - bei Halbzeit stand es 19:19.
Owens Trainergespann Winkler/Kiedaisch machte in der Kabine vor allem auf das nachlässige Abwehrverhalten aufmerksam, doch schien sich nach Seitenwechsel kaum etwas am Abwehrverhalten beider Teams geändert zu haben. Owen legte weiterhin ein Tor vor, doch der SKV kam meist im Gegenzug zum Ausgleich. So verlief das Spiel bis zum 27:27 recht ausgeglichen. Dann folgte eine am Ende entscheidende Aktion: SKV-Coach Nagel, der für den aufgrund der Verletzungsprobleme selbst mitspielenden Trainer Benjamin Brack auf der Bank das Sagen hatte, wechselte Michael Krebs nach knapp 50 Minuten als Torhüter ein. Sofort bewies Krebs seine Klasse, als er Würfe von Meissner und Janick Lehmann entschärfte. Der SKV nutzte die Gelegenheit und zog auf 29:27 davon.
Nun wurde es hektisch in der Bettwiesenhalle. Owens Angreifer taten sich gegen die nicht zimperlich agierende SKV-Abwehr schwer, schafften aber trotzdem den 29:29-Ausgleich.
Doch die Gastgeber fanden jetzt zum Happy End: Owen vergab in der Schlussphase zu viele gute Möglichkeiten, die Unterensinger agierten effektiver. Auch in punkto Siebenmeter. Während der SKV sämtliche Strafwürfe verwandelte, hatte Owen lediglich fünf von maximal acht Erfolgserlebnissen. Beim 31:29 war der SKV erneut zwei Treffer voraus.
Nun machten auch die beiden ansonsten sehr sicher leitenden Unparteiischen auf sich aufmerksam. Zwei Mal in Folge wurde ein Owener Spieler beim Wurf hart bedrängt, doch statt der Roten Karte gab es lediglich eine Zeitstrafe. Unterensingen nutzte das zur Entscheidung. Zwei Mal war jetzt Simon Hablitzel erfolgreich - 60 Sekunden vor Spielende war die Partie gelaufen.
Am Ende mussten die Gelbhemden selbstkritisch erkennen, dass mit einer (zu) hohen Anzahl an vergebenen Großchancen in der Landesliga nichts zu erben ist. Der Treffer zum 31:33 durch Janick Lehmann war am Ende lediglich noch Ergebniskosmetik, am etwas glücklichen Sieg des SKV änderte sich nichts mehr. Am kommenden Wochenende empfangen die Teckstädter den TSV Zizishausen. Dann hängen die Trauben deutlich höher, da der TSV sich noch im Rennen um den Aufstieg in die Württembergliga befindet.jb
Spielstenogramm
SKV Unterensingen: Krebs, Richter; Schreiber (2), Schlau (5), Gieß (1), Pavlekovic (12/8), Topic (1), Kull (2), Klenner (3), Hablitzel (6), Brack, Hihn (1).
TSV Owen: Reckziegel, Raichle; Dunkel (4), Jörn Lehmann (6/1), Schmid (5), Büchele (1), Meissner (4), Martin (1), Völker, Janick Lehmann (8/4), Krüger, Sigel (2).
Schiedsrichter: Christian Dick und Tobias Janleit (SG Ludwigsburg/Eglosheim).