Mountainbike
Schwarzbauer freut sich über zwei Top-Ten-Platzierungen

Der zweite Weltcup in Brasilien bot schwere Bedingungen für die beiden Weilheimer Athleten.

Luca Schwarzbauer (vorne) hatte auf der olympischen Distanz mit Hitze und Tempo zu kämpfen. Foto: Armin M. Küstenbrück

Im Endergebnis verlief der zweite Mountainbike-Worldcup der Saison im brasilianischen Araxá ähnlich wie in der Vorwoche, nur sein Ergebnis im Shorttrack konnte Luca Schwarzbauer (Canyon CLLCTV) aus Kirchheim deutlich verbessern. Am zweiten Renntag über die olympische Distanz (XCO) konnte er dabei keinen großen Vorteil daraus ziehen, als Shorttrack-Siebter aus der ersten Reihe ins Rennen gestartet zu sein: „Schon am Vorabend, nach dem Shorttrack hatte ich kein gutes Gefühl, ich kam nach dem Rennen nicht zur Ruhe“, berichtete Schwarzbauer nach dem XCO-Rennen.

Der Rhythmus mit einem Tag Ruhepause zwischen den beiden Rennen liege ihm deutlich besser, meinte er. Und schon beim Aufwärmen und später nach den ersten Pedalumdrehungen direkt am Grande Hotel von Araxá wusste er: „Meine Beine sind heute nicht die besten.“ Dass es mit 28 Grad und strahlendem Sonnenschein deutlich wärmer als vor einer Woche war, machte die Sache nicht besser. Doch Schwarzbauer kämpfte, hielt lange Zeit den Kontakt zur Spitzengruppe, in der zwei wichtige Protagonisten fehlten: die beiden Schweizer Mathias Flückiger (Thömus Maxon) und Weltcup-Rekordsieger Nino Schurter (Scott-Sram), derzeit Nummer vier und fünf der Weltrangliste, kamen mit den Bedingungen in Brasilien überhaupt nicht zurecht und beendeten das überaus schnelle Rennen im Kurpark von Araxá als 24. (Flückiger) und 25. Und schnell war das Rennen auf der gegenüber vergangener Woche deutlich veränderten Strecke in der Tat: Trotz der Hitze betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit über die zehn Runden unglaubliche 26,8 Stundenkilometer. Doch das war für Schwarzbauer zu schnell. Als er im langen Anstieg der vorletzten Runden durch einen eigenen Fahrfehler von einem Gegner behindert wurde und kurz vom Rad musste, hatte er keine Chance mehr, in der zehnköpfigen Spitzengruppe wieder nach vorne zu kommen: Wie schon in der Vorwoche hielten die Athleten des Specialized-Teams das Tempo und sorgten am Ende für einen Dreifacherfolg der in diesem Jahr bislang dominierenden Equipe: der Sieg ging wie schon in der Vorwoche an den 27-jährigen US-Amerikaner Christopher Blevins, der damit das leuchtend rote Trikot des Gesamtführenden erfolgreich verteidigte.

Blevins, der schon am Vortag den Shorttrack gewonnen hatte, benötigte für das 37 Kilometer lange Rennen gerade einmal 1:22:42 Stunde, der ein Jahr ältere Schwarzbauer gerade einmal 48 Sekunden länger und belegte damit Rang zehn. Damit zeigte er sich durchaus zufrieden „Zwei Mal Top Ten, zwei Mal weniger als eine Minute hinter dem Sieger, das geht schon in Ordnung“, so Schwarzbauer, der nach Abschluss seines Studiums nun die europäische Weltcup-Saison im Blick hat, die am 23. Mai im tschechischen Nove Mesto na Morave beginnt.

Böhm mit Startschwierigkeiten

Weniger zufrieden zeigte sich Kira Böhm (Cube Factory Team) mit ihrem Ausflug nach Brasilien – vor allem mit dem zweiten Wochenende. Die 22-Jährige konnte im Shorttrack trotz identischer Strecke nicht an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen: als Neunte hatte sie da nur knapp einen Platz in der ersten Startreihe verpasst, diesmal musste sie froh sein, als 16. gerade noch einen Startplatz in der zweiten Reihe ergattert zu haben. Und wie in der Vorwoche, als sie in ihrem ersten Elite-Weltcup über die olympische Distanz 29. geworden war, konnte sie sich beim Start nicht durchsetzen und wurde schon nach hinten durchgereicht – ein erheblicher Nachteil auf der schnellen Strecke, bei der der sogenannte „Ziehharmonika-Effekt“ noch stärker ausgeprägter war als vor Wochenfrist: „Schon auf den ersten Metern habe ich viele Plätze verloren und ich musste aufpassen, dass ich nicht noch stürze“, berichtete Böhm später: „Vielleicht bin ich auch noch zu ängstlich.“

Die erste der neun Runden für die Frauen beendete Böhm als 35: „Danach bin ein konstantes Rennen gefahren. Ich habe mein Bestes gegeben.“ Im Ziel leuchtete die 25 auf, knapp fünf Minuten hinter der schwedischen Olympiasiegerin von 2016 Jenny Rissveds. „Das Rennen war heute richtig lang, und es war richtig heiß“, stöhnte Böhm nach dem Rennen.

Im Cross-Country-Gesamtweltcup liegt Schwarzbauer nach zwei von insgesamt zehn Rennwochenenden als bester Deutscher auf Rang acht, Kira Böhm bei den Frauen als viertbeste Deutsche auf 24. In der Shorttrack-Spezialwertung findet man Schwarzbauer nur auf dem 13. Platz, Böhm hingegen in ihrem ersten Elite-Jahr auf Platz zehn.

Die beiden Weilheimer Sportler planen nun eine längere Pause mit viel Training, ehe es Ende Mai mit der dritten Runde in Tschechien weitergeht.