Luca Schwarzbauer hat auch bei der zweiten Weltcupstation in diesem Jahr seine augenblickliche Topform dick unterstrichen. Nach seinem ersten Weltcuperfolg im Short Track im tschechischen Nove Mesto vor einem Jahr war der 26-Jährige aus Reudern am Freitag in Lenzerheide im Sprintrennen über die Kurzdistanz erneut nicht zu schlagen. Schwarzbauer sicherte sich mit einem explosiven Antritt vor dem Einstieg in die letzte Abfahrt den Sieg vor dem Franzosen Jordan Sarrou und Sebastian Fini Carstensen aus Dänemark.
Dabei hatte Schwarzbauer alles andere als einen Glanzstart erwischt und befand sich nach der ersten Runde am hinteren Ende des Feldes mit den besten zehn Fahrern. Doch schon nach dem ersten Renndrittel setzte sich der Reuderner an die Spitze und bestimmte dort trotz einiger Führungswechsel immer wieder das Tempo. Als sich drei Runden vor Schluss die beiden amtierenden Weltmeister im Short Track und Crosscountry, Sam Gaze (Neuseeland) und Nino Schurter (Schweiz) gegenseitig zu Fall brachten, war der Weg für Schwarzbauer endgültig frei.
„Der zweite Short-Track-Weltcupsieg – gar nicht so schlecht“, blieb Schwarzbauer nach dem Rennen gewohnt zurückhaltend. „Ich wusste, dass ich physisch in einer guten Verfassung bin,“ sagte er. „Und es gab diesmal kein Szenario, was dies hätte negativ beeinflussen können.“ Trotz eines, wie er sagt, „brutal harten“ Rennens fühlte sich der Sieg am Ende souverän an. „Ich weiß nicht, ob Sam Gaze mir am Ende womöglich noch hätte gefährlich werden können,“ meinte Schwarzbauer. „Aber meine Beine haben das heute einfach hergegeben.“ Der Reuderner verwaltete das Rennen an der Spitze äußerst klug, sorgte durch seine Tempoverschärfungen immer wieder dafür, dass die Gruppe nicht zu groß wurde, ohne jedoch für sich selbst zu überziehen. Schwarzbauer: „Ich hatte heute die PS, um mich am Ende in die richtige Position zu fahren.“
Einziger Störfaktor, der eine weitere Erfolgsgeschichte zurzeit beeinträchtigen könnte: Seine Probleme mit dem Zwerchfell, die seit Monaten unter Höchstbelastung Schmerzen im Oberbauch verursachen, sind nicht beseitigt und begleiteten ihn auch diesmal. „Wir versuchen daran zu arbeiten, aber so richtig vorwärts kommen wir dabei nicht,“ sagt er. „Ich hoffe, dass ich das im Rennen am Sonntag einigermaßen in den Griff bekomme.“ Die Hoffnung auf ein Top-Ergebnis im Crosscountry-Rennen über die olympische Distanz ist dennoch groß. Start am Sonntag ist um 15.30 Uhr.