Huttwill. Für den Reudener Mountainbiker Luca Schwarzbauer sollte das hochdotierte Finalrennen der neuen Schweizer Rennserie „ÖKK Bike Revolution“ nach seiner Erschöpfung und der Erkältung, die ihn schon bei den Weltmeisterschaften in Les Gets ausgebremst hatten, die Rückkehr in den Rennbetrieb sein, ehe in wenigen Wochen ohnehin die lange Winterpause ansteht.
Doch trotz wieder guter Form („Ich hatte ein gutes Körpergefühl und auch gute Beine“) musste er das äußerst schlammige Rennen rund um das nationale Schweizer Sportzentrum in Huttwill, auf halbem Weg zwischen Zürich und Luzern gelegen, aufgeben. Der heftige Regen der vergangenen Tage hatte die Wiesen in tiefen Morast verwandelt, oftmals war Schieben die einzige Möglichkeit für die Biker, die sonst eher sanften Hügel hinaufzukommen. „Ich war schneller unterwegs als die Spitze“, ist sich Schwarzbauer sicher, „zumindest, wenn ich mal fahren konnte.“ Doch ein Ausrutscher kurz nach dem Start warf ihn zunächst einmal zurück, sodass er sich nicht nur durch den Matsch, sondern auch durch das Feld pflügen musste. Doch nach jeder Abfahrt fiel dem 25-jährigen Profi vom französischen Canyon-CLLCTV-Team die Kette runter. Immer wieder musste er die dreckige Kette neu auflegen, immer wieder verlor er dabei Zeit und gerade wieder gut gemachte Plätze. „Irgendwann dachte ich mir: ‚Das kannst Du Dir sparen.‘“, musste Schwarzbauer bald feststellen. „Dass ich aussteigen muss, passiert nicht oft“, resümierte er später. „Aber heute war es einfach der Technik geschuldet.“
Jetzt will er zusammen mit den Teammechanikern dem Problem auf den Grund gehen. Der Sieg im Schlammrennen ging an den ehemaligen Schweizer Europameister Lars Forster (Scott-SRAM) vor seinen beiden Teamkollegen Weltmeister Nino Schurter und Andri Frischknecht, die mit den unwirtlichen Bedingungen am Rande des Emmentals noch am besten zurecht kamen.
Bereits am Vormittag hatte der 18-jährige Louis Oßwald vom SV Reudern mit der tiefen Strecke zu kämpfen. Oßwald, der im Sommer Abitur gemacht hat und nächste Woche ein BWL-Studium in Nürtingen beginnt, konnte sich im Mittelfeld festsetzen. Doch während er bergauf, egal ob radelnd oder laufend, immer wieder Plätze verlor, konnte er bergab diese wieder gutmachen. Auch wenn er sich „den einen oder anderen Platz mehr erhofft“ hatte, war er am Ende mit den 16. Rang „nach einem soliden Rennen“ durchaus zufrieden. Armin Küstenbrück