Lokalsport
Schwarzbauers schwierige Liebe zum Österreich-Kurs

Mountainbike Der Weltcup in Leogang gilt als wenig beliebt. Der Reuderner will Führung im Shorttrack verteidigen. Von Armin Küstenbrück

Für die Mountainbiker steht am Wochenende im österreichischen Leogang der vierte Lauf zum Weltcup an. Da sich die Veranstalter vor allem auf die Downhill-Wettbewerbe im dortigen Bikepark spezialisiert haben, rücken die Cross-Country-Spezialisten etwas in den Hintergrund: „Das ist sicher der Weltcup, auf den ich mich am wenigsten freue“, fasst Luca Schwarzbauer aus Reudern, derzeit der beste Deutsche im Weltcup, seine Gefühle zusammen: „Die Strecke ist eher langweilig, sowohl für die Fahrer als auch für die Zuschauer.“

Schwarzbauer erwartet fürs Rennen am Sonntag, dass sich wenige Gruppen bilden und sich die Fahrer auf dem konditionell fordernden bergigen Kurs hintereinander aufreihen werden. Der Reuderner vom Team Canyon verknüpft mit solchen Strecken immerhin gute Erinnerungen. Ende April in Heubach, auf dem wegen seines langen, steilen Anstiegs an der Ostalb gefürchteten Kurs, hat er gewonnen. „Da war es mindestens genauso bergig.“

Seine muskulären Probleme im Bauch, die ihn seit dem Weltcup-Auftakt in Petropolis körperlich und mental belasteten, habe er mittlerweile im Griff, betont der 25-Jährige: Der Muskel im Zwerchfell, der als Auslöser ausgemacht wurde, hat sich erholt: „Physisch bin ich sehr gut vorbereitet – was letztlich dabei herauskommt, wird man sehen müssen.“

Fast wichtiger als das Rennen über die olympische Distanz am Sonntag ist für Schwarzbauer das Shorttrack-Rennen am Freitagabend über rund zwanzig Minuten. Schließlich ist Schwarzbauer nach seinen guten Ergebnissen in Petropolis (10.) und Albstadt (4.) und seinem Sieg in Nove Mesto in dieser Teildisziplin Weltcup-Führender und darf am Freitagabend erstmals das weiße Leader-Jersey im Rennen tragen. Doch auch hier ist es in Leogang anders als bei den bisherigen Rennen: „Ich bin noch nie so einen bergigen Shorttrack gefahren. Das ist hier definitiv anders als sonst“, zollt Schwarzbauer der Strecke rund um die Talstation der Asitzbahn Respekt. Er sagt aber auch: „Wenn die Form stimmt, kann man überall gut fahren.“ Sein Ziel ist nicht nur, für einen guten Startplatz am Sonntag zu sorgen, sondern vor allem das weiße Führungstrikot für die Gesamtwertung zu verteidigen. Deswegen wird er auch an den Übersee-Weltcups im August in den USA und in Kanada teilnehmen. Nach drei von insgesamt neun Läufen führt der Reuderner in der Shorttrack-Gesamtwertung mit 495 Punkten vor dem Südafrikaner Alan Hatherly (Cannondale Factory Racing Team, 440 Punkte) und XCO-Weltmeister Nino Schurter (Scott-SRAM, 400 Punkte).

Böhm startet früh am Sonntag

Auch U23-Fahrerin Kira Böhm aus Weilheim freut sich auf ihren nächsten Weltcup-Einsatz. Die Sportlerin im Trikot des Walcher Racing Teams schaut nach überstandenen Abiturprüfungen nun zuversichtlich nach vorne. Ihr Start auf die nur 3,6 Kilometer lange, aber mit 210 Höhenmetern pro Runde gespickte Rennstrecke ist am Sonntagmorgen bereits um 8.30 Uhr.