Zeitstrafen-Flut beim Lenninger 36:31-Sieg
Sechs gegen drei

Das turbulente Bezirksligaspiel gegen den TSV Denkendorf mit dem 14-fachen Torschützen Marc Bächle haben die Handballer der SG Lenningen mit 36:31(17:16) gewonnen. Damit reihen sie sich auf Tabellenplatz vier als erster Verfolger des Spitzentrios ein.

Denkendorf. Mit derselben Aufstellung wie zuvor beim SKV Unterensingen II (32:26-Sieg) – also ohne die verletzten Ringelspacher, Schmid und Pisch – waren die Spieler um Trainer Michael Rehkugler fest entschlossen, zwei weitere Punkte einzufahren. Die Partie entbehrte nicht einer gewissen Brisanz – die Denkendorfer werden seit Jahren vom Lenninger Joachim Weller trainiert.

Die Gastgeber erwischten den besseren Start, und die schnellen TSV-Rückraumspieler fanden Lücken in der noch nicht sattelfesten SG-Abwehr. So rannten die Lenninger die ersten zehn Minuten ständig einem knappen Rückstand hinterher. Erst Marc Bächle, der nach seiner Einwechslung mächtig aufdrehte, sorgte für die erste Lenninger Führung (7:6). Auch Wellers Auszeit nahm den Lenningern nicht den Schwung. Bis zur 22. Minute zog die SG Lenningen durch zwei schnelle Tore von Austen und Renz sowie einen Siebenmeter des überragenden Marc Bächle mit 15:10 in Front. Allerdings passte die Abwehrleistung an diesem Abend nicht zur Angriffsleistung der SG: Denkendorfs quirliger Spielmacher Lukas Taxis, achtfacher Torschütze, bereitete den Lenningern große Prob­leme. Entweder war er selbst erfolgreich oder er setzte seine Kameraden in Szene. Durch völlig unverständliche Hektik in der Offensive schmolz der eben erspielte Vorsprung bis zur Pause wieder auf 17:15 zusammen.

Eine Steigerung in der Abwehr war in der Halbzeit bitter nötig. Doch lediglich Carrle im Tor war nun besser in der Partie als noch in Durchgang eins – er entschärfte wichtige Würfe. Beim Stand von 23:20 wurde es hektisch. Taxis bekam eine Zeitstrafe, weil er sein Unverständnis gegenüber einer Entscheidung der oft fragwürdig pfeifenden Unparteiischen ausdrückte. In derselben Minute erhielt auch noch Weller zwei Minuten wegen Meckerns und keine zwanzig Sekunden später sein Schützling Janu, weil er Haid gefoult hatte. So standen gut 90 Sekunden lang drei Denkendorfer gegen sechs Lenninger auf dem Feld. Auch wenn der SG da nur zwei Tore gelangen, weil Rieke und Müller noch zwei klare Torchancen vergaben, spielte sich die SG Führungen von fünf bis sechs Toren heraus – Führungen, die auch in den letzten 15 Minuten Bestand hatten. Im Angriff zeigten die Lenninger Austen und Bächle ihre Qualitäten. Auch eine Manndeckung in den letzten vier Minuten brachte die SG Lenningen nicht aus der Fassung – im Gegenteil: sie bewirkte sogar einen komfortablen Sieben-Tore-Vorsprung und löste die letzte Hoffnung der Gastgeber auf eine Wende in Luft auf.

Auch wenn der Lenninger Angriffsmotor wieder rund lief, ist nächstes Wochenende eine Leistungssteigerung notwendig, will man im Lokalderby gegen den TSV Owen die ersten Punkte zu Hause holen.as

SG Lenningen: Carrle, Lamparter, Born, Müller, Max Bächle (2), Rieke (4), Renz (3), Ringelspacher, Austen (8), Haid (5), Fiegenbaum, Marc Bächle (14/5)

TSV Denkendorf: Ziegele, Allgaier, Buser (2), Fröschle (2), Fritz (4), Bensch, Gephardt, Kirchner (7), Gröllich (1), Janu (3), Köbler, Watzer (4), Spohn, Taxis (8)