Kirchheim. Eine Woche nach dem Wimpernschlagfinale von Sindelfingen, als Tamara Seer mit gerade mal zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Anja Wackerhauser den Landestitel über 200 Meter ersprintete, kreuzt sich der Weg der beiden schnellen Mädels schon wieder. In der Karlsruher Europahalle will die Kirchheimerin im Dress des VfB Stuttgart Revanche - doch das wird für Anja Wackershauser schwer. Seer, die Ende 2010 von der MTG Mannheim zur LG Staufen wechselte, ist derzeit in bestechender Form, lief vor zwei Wochen beim Sindelfinger Hallenmeeting in 24,09 Sekunden auf Platz fünf der deutschen Bestenliste, ehe sie vergangenes Wochenende in 24,22 Sekunden besagtes Gold bei den „BaWüs“ holte.
Kein Wunder also, dass die 21-Jährige, die in Reichenbach unter Rechberg wohnt und in Stuttgart studiert, eine heiße Medaillenanwärterin ist. Welches Edelmetall Seer ergattert, wird auch von Sara Jäpel (Dresdner SC) abhängen, die vergangenes Wochenende in Chemnitz mit 24,08 Sekunden aufhorchen ließ und zudem als Titelverteidigerin nach Karlsruhe kommt. Um Seer und Jäpel in Schach zu halten, müsste Wackershauser schon in den Bereich ihrer Hallenbestzeit (23,83) kommen.
Von seinem Hausrekord ist Lukas Erdmann momentan hingegen weit entfernt. Warum die 7,80 Sekunden aus dem Vorjahr in dieser Saison noch unerreicht sind, kann sich der inzwischen von Weilheim nach Kirchheim umgezogene Hürdensprinter nicht erklären. „Ich bin eigentlich topfit, weiß einfach nicht, woran‘s liegt.“ Nach den für ihn enttäuschenden 8,18 Sekunden vom vergangenen Wochenende hat der 27-Jährige reagiert und mit Hürdentrainer Hans Niethammer die Startblockeinstellungen verändert. „Dadurch sehe ich Licht am Ende des Tunnels“, so Erdmann.
Gute Chancen auf Vorderplatzierungen, wenn nicht gar Medaillen, haben weitere Athleten aus der Kirchheimer Trainingsgruppe von Micky Corucle. Allen voran Marius Broening, der mit gemeldeten 6,80 Sekunden zu den Topfavoriten über 60 Meter zählt - zumal sein schneller(er) Trainingskollege gar nicht am Start sein wird. Alexander Schaf vertritt dank seiner 6,72 Sekunden von vor zwei Wochen in Sindelfingen bekanntlich den DLV beim Fünf-Länder-Kampf am Samstag in Glasgow. Noch nicht ausgeschlossen ist übrigens, dass Tobias Unger bei den „Süddeutschen“ auftaucht. Der 31-Jährige will über einen Start in Karlsruhe kurzfristig entscheiden.
Definitiv dabei sind Ann-Kathrin Fischer und Franziska Dobler, die über 60 Meter ihr Glück versuchen. Zusammen mit Anja Wackershauser und Anke Hummel gehen die beiden auch im Staffelwettbewerb über 4 x 200 Meter an den Start.
Das Feld der Teckathleten komplettieren die B-Jugendlichen Victor Bayer und Tobias Corucle, die mit zwei Kollegen vom VfB Stuttgart ebenfalls über 4 x 200 Meter mitmischen, sowie die beiden VfL-Talente Hannah Niemeyer (1 500 Meter) und Stefanie Godel (Weitsprung).
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