Kirchheim. Erst der Trainer, jetzt der Spielleiter – die sportliche Talfahrt des VfL Kirchheim II geht nicht spurlos an den Verantwortlichen vorüber. Nachdem vor sechs Wochen bereits Björn Kluger als Übungsleiter durch Jens Roth ersetzt worden war, hat sich der Verein nun auch von Spielleiter Benito Drechsler getrennt – in beiderseitigem Einvernehmen, wie Abteilungsleiter Fabian Preuß betont. Unterschiedliche Auffassungen für den Weg aus der Krise sollen Hauptgrund für die Demissionierung Drechslers gewesen sein, dessen Aufgaben als „Teammanager“ laut Preuß nun im Mannschaftsumfeld verteilt werden – als wäre die sportliche Situation nicht schon schwer genug, schließlich trennen den VfL II bereits sechs Zähler vom ersten Nichtabstiegsplatz. Coach Jens Roth macht dennoch in Optimismus. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir absteigen“, sagt er im Brustton der Überzeugung, die er aus seinen Fähigkeiten als Trainer schöpft. „Sicherlich sind nicht alle unsere Spieler bezirksligatauglich, aber ich traue mir zu, das entsprechende Potenzial rauszukitzeln.“
Ob und wie das funktioniert, wird sich bereits morgen zeigen, wenn der VfL den TSV Wäldenbronn-Esslingen an der Jesinger Allee erwartet. Die Gäste haben in dieser Runde erst ein Auswärtsspiel (0:2 beim FV 09 Nürtingen) verloren. „In unserer Situation gibt es eh keine leichten Gegner, wir können nur überraschen“, so Roth, der auf Nick Köber und Philipp Scheiben verzichten muss.
Nach sechs sieglosen Spielen hat der AC Catania Kirchheim durch den etwas glücklichen 2:1-Heimsieg gegen den FV Neuhausen seine Negativserie beendet. „Das war verdammt wichtig für die Moral unserer Spieler“, freut sich Abteilungsleiter Pasquale Martinelli. Dem morgigen Spiel sieht Martinelli ob der Top-Bilanz von Gegner TSV Köngen (zwölf Spiele, zehn Siege, zwei Remis) entspannt entgegen: „Da haben wir absolut nichts zu verlieren.“ Dennoch ist der Abteilungsleiter überzeugt, dass seine Jungs die Punkte nicht herschenken werden: „Die werden sich die Zähne an uns ausbeißen.“
Im Duell zweier Landesligaabsteiger erwartet der Tabellendritte FC Eislingen den Tabellenfünften TV Nellingen. Nur der Sieger der Partie bleibt ein ernsthafter Verfolger von Spitzenreiter TSV Köngen.
Seit zehn Spieltagen ist der FV 09 Nürtingen ungeschlagen und dennoch ist Trainer Klaus Fischer nicht zufrieden: „Wenn wir uns in der Spitzengruppe behaupten wollen, müssen unsere Leistungen noch konstanter werden.“ Vor allem das letzte Spiel gegen den FV Faurndau (4:2) sei in dieser Hinsicht typisch gewesen: „Wir müssen diesen Sieg souveräner nach Hause spielen.“ Beim VfB Oberesslingen/Zell, der jeden Punkt im Abstiegskampf braucht, soll die Erfolgsserie morgen fortgesetzt werden.
Mit nur einem Zähler (2:2 beim VfL Kirchheim II) aus elf Spielen und 46 Gegentoren ist der GSV Dürnau schon jetzt kaum noch zu retten. Beim ehemaligen Landesligisten ist ein kompletter Neuanfang geplant. „Wir haben den Spielern vor der Saison freigestellt, ob sie unter unseren vorgegebenen Bedingungen weiterspielen wollen“, erklärt GSV-Vorstand Martin Sauer, der den Geldhahn zudrehen musste. Gerade deshalb haben knapp zehn Spieler den Verein kurzfristig verlassen. „Im Moment haben wir keine konkurrenzfähige Bezirksligamannschaft“, klagt Sauer. Beim TSV Grötzingen wäre alles andere als eine weitere Niederlage eine faustdicke Überraschung.
Im Kampf um den Klassenerhalt spielt der FV Vorwärts Faurndau (14.) gegen die SG Eintracht Sirnau (16.). Vor einer schweren Aufgabe steht der TSV RSK Esslingen (15.) im Lokalderby beim Tabellenvierten TSV Berkheim. In den beiden Spielen zwischen dem TSV Neckartailfingen (9.) gegen den TSV Wendlingen (11.) und dem FV Neuhausen (7.) gegen den 1. FC Donzdorf (7.) werden sich nur die Sieger im sicheren Mittelfeld der Tabelle festsetzen können.