Kopfloses Anrennen beim 21:22 gegen den TSV Denkendorf
SG enttäuscht erneutSpielstenogramm

In einem Spiel das nur selten Bezirksliganiveau erreichte, haben die Handballer der SG Lenningen erneut ihr Publikum enttäuscht. Mit 21:22 unterlag die Mannschaft von Klaus Wöller in eigener Halle dem Tabellenvorletzten TSV Denkendorf.

Lenningen. Für heiße Diskussionen unter den Zuschauern sorgte nach Spielende eine Szene in der 44. Minute: Beim Treffer zum 17:14 für Denkendorf, zeigte die Anzeigetafel plötzlich 18:14 an. Die Verwirrung war komplett, zumal sich seitens der Gäste kein TSV-Spieler für dieses Phantomtor ermitteln ließ. In Absprache mit dem Kampfgericht entschieden sich die beiden Unparteiischen dennoch, das Tor zu werten.

In der SG-Kabine war diese Entscheidung nach Spielende allerdings nur eine Randnotiz. Die Spieler wussten warum, sie hatten nach einer ordentlichen ersten Halbzeit ihr Angriffsspiel im zweiten Durchgang fast zum Erliegen gebracht. Da genügten auch die Klasseleistungen von Torhüter Matthias Carrle und Linksaußen Timo Haid nicht, um wenigstens das Unentschieden zu retten. Die größte Möglichkeit bot sich Ricki Austen dreißig Sekunden vor der Schlusssirene beim Strafwurf. Doch wieder einmal blieb TSV-Torhüter Andreas Schill Sieger, der auch Austens zweiten Strafwurf parierte.

Am Denkendorfer Keeper verzweifelten die Lenninger Werfer reihenweise. Das war es auch, was Trainer Klaus Wöller kritisierte: „Wenn schon spielerisch unsere Mittel begrenzt waren, so hätte ich doch erwartet, dass wir unsere Torchancen verwerten.“ Anders die Denkendorfer mit dem überragende Tandem Bastian Mazzoli und Robin Kroll. Gegen Rückraumass Mazzoli war selbst Carrle machtlos. Wurde Mazzoli nicht selbst zum Vollstrecker, spielte er kluge Pässe an den Kreis zu Kroll.

Dennoch boten beide Mannschaften spielerisch nur Dürftiges. Darüber konnte auch Lenningens 9:5-Führung in der 25. Minute nicht hinwegtäuschen. Das schwache Niveau wurde deutlich, als die SG mit einem Vier-Tore-Vorsprung und in Überzahl ihre Angriffe unvorbereitet und viel zu hastig abschloss. Die Folge: Der TSV war beim 8:9 (27.) wieder dran. Bis auf Mazzoli hatte die SG den TSV-Angriff vor der Pause weitgehend unter Kontrolle. Auch deshalb weil Matthias Carrle tolle Paraden zeigte.

Bis zu Haids 13:10 nach 36 Minuten, sah es noch gut für die Gastgeber aus. Doch keine zwei Minuten später sorgte Marcel Steinke für den Ausgleich. Ab jetzt hatten die Gäste Oberwasser. Nach dem ominösen 18. Tor in der 44. Minute, das eine kurze Unterbrechung am Kampfgericht zur Folge hatte, waren die Gäste eindeutig Chef im Ring. Die wild anrennenden Gastgeber fanden in Andreas Schill ihren Meister. Allein Timo Haid hatte mit fünf Toren eine hundertprozentige Trefferquote.

Sieben Minuten vor Schluss kam nochmals Hoffnung auf als Ringelspacher und Austen auf 18:19 verkürzten. Doch Robin Kroll am Kreis sorgte nach Anspiel von Mazzoli erneut für eine Zwei-Tore-Führung. Beim Spiel Alles oder Nichts überdrehte die SG in der Schlussphase. Christoph Wald, zuletzt einer der Leistungsträger im Team, vergab drei Mal frei am Kreis. Dennoch wäre eine Punkteteilung an diesem Tag möglich gewesen.döl