Schnaitheim. „Wir fahren nicht eineinhalb Stunden durch die Lande, um mit leeren Händen zurückzu-kehren“, hatte SG-Trainer Bruno Rieke vor dem Spiel noch selbstbewusst verkündet. Ein Vorsatz, der sich schnell verflüchtigte, denn seine Mannschaft fand gegen den Spitzenreiter überhaupt nicht ins Spiel. „Es ist ganz schwierig, diese Begegnung zu analysieren“, meinte der Trainer hinterher ratlos.
Die SG war wieder in ihren alten Trott verfallen und übertrieb das Querpassspiel über weite Strecken. Die TSG-Abwehr hingegen hatte sich auf den Gästeangriff bestens eingestellt und ließ selten eine Tormöglichkeit zu. Bis zum 9:11 zur Pause trafen auf Lenninger Seite nur Adriana Rau, Carolin Reichle und Lena Barner. Bei Schnaitheim waren Marion Paus und Sonja Beisswanger die treibenden Kräfte. Acht Strafwürfe für die TSG, nur drei für die SG, das sagt viel über das Angriffsverhalten der Rieke-Sieben aus. Der attestierte seiner Mannschaft hinterher Alibi-Handball ohne jeden Druck aufs Tor. „Keine ist heute dort hingegangen, wo es weh tut.“
Der Einbruch kam nach der 37. Minute, als Schnaitheim von 14:13 auf 18:13 wegzog. Hätte Torfrau Lena Beckel nicht mehrfach gut gehalten, Lenningen wäre schon früher böse unter die Räder gekommen. Der Tabellenführer kaufte mit einer gesunden Härte der SG den Schneid ab. Während die Gäste nur noch durch Einzelaktionen erfolgreich waren, lief das TSG-Trio Beißwanger, Paus und Schmidt zur Höchstform auf. Die TSG baute ihre Führung zehn Minuten vor dem Ende auf 21:15 aus. Mit einer offensiveren Deckung gelang es Rieke, in den letzten Minuten noch etwas Schadensbegrenzung zu betreiben.
Jetzt richtet sich sein Blick auf das Spiel gegen Altbach am Samstag. „Da haben wir etwas gutzumachen.“ Zumindest ist es die Chance, dem Abdriften in die Grauzone der Liga zu entgehen.döl