Die Sporthalle am Berg im Wendlinger Stadtteil Unterboihingen wird am Sonntag zum Schauplatz des Besten, was der baden-württembergische Volleyballsport aktuell auf Ligaebene zu bieten hat. Der Oberligazweite SG Neckar-Teck erwartet ab 15 Uhr Spitzenreiter SSV Geißelhardt in der Kapellenstraße 70.
Trotz tabellarischer Direktnachbarschaft sind die Rollen klar verteilt. Der Spiel- und Sportverein aus der Teilgemeinde von Mainhardt bei Schwäbisch Hall tritt den 80-Kilometer-Trip nach Unterboihingen als ungeschlagener Primus an. Acht Siege aus acht Spielen mit insgesamt nur drei verlorenen Sätzen nötigen dem Trainer des Gegners Respekt ab. „Wenn Geißelhardt die restliche Saison so durchzieht, können wir nur versuchen, Zweiter zu werden“, sagt Robert Siegel, seit Sommer für die Geschicke der SG Neckar-Teck verantwortlich. „Die haben aus einer guten Oberligamannschaft eine Regionalligamannschaft gemacht“, sieht Siegel vor allem die Verpflichtung der beiden drittligaerfahrenen Epple-Brüder Marlon und Neo vom ASV Botnang als Zeichen, dass Geißelhardt mehr will.
Und die SG? Vom Aufstieg mag in Dettingen, Unterboihingen und Nürtingen, wo die Spielgemeinschaft mit ihren jeweiligen Stammvereinen beheimatet ist, niemand reden. Auch der Trainer nicht. „Wir stehen aktuell da, wo wir vor der Saison stehen wollten“, betont Robert Siegel, dessen Team aus acht Spielen sechs Siege holte. Die beiden Niederlagen – am zweiten Spieltag gegen Ellwangen und vor drei Wochen gegen Baustetten – kassierte die SG jeweils erst im Tiebreak, was Robert Siegel in seiner Ligaeinschätzung bestätigt. „Leichte Gegner“, sagt er, „gibt es in dieser Saison nicht.“
Relegation im Blick
Dass sie nach dem letzten Spieltag Ende März dennoch möglichst weit oben stehen wollen, daraus machen sie bei der SG trotz der bisherigen Geißelhardter Übermacht kein Geheimnis. Zumal der zweite Tabellenplatz zur Teilnahme an der Relegation zur Regionalliga berechtigt. Ausgetragen wird diese im Frühjahr auf jeden Fall, ob der Sieger am Ende tatsächlich in die vierthöchste deutsche Spielklasse aufsteigt, hängt von den Verschiebungen in übergeordneten Ligen ab. „Vizemeister wäre schon eine tolle Sache“, sagt Robert Siegel, der um diesen Titel zumindest über den Jahreswechsel bangt – bei einer nicht ausgeschlossenen Niederlage gegen Geißelhardt und einem gleichzeitigen Sieg des punktgleichen Dritten aus Eningen gegen Baustetten würde die SG bis zum Re-Start am 11. Januar auf Rang drei abrutschen. „Wir werden das Spiel gegen Geißelhardt aber nicht abschenken“, gibt sich Robert Siegel angriffslustig, „sondern wollen versuchen, sie maximal zu ärgern.“
Ob und wie eine lautstarke Zuschauerkulisse dazu beitragen kann, ist ungewiss. Da nur zwei Stunden später die Oberligafrauen der TG Nürtingen ein Heimspiel bestreiten, könnten weniger Heimfans als gewöhnlich nach Unterboihingen pilgern. Normalerweise feuern rund 50 Zaungäste die SG an.
Im Pokal bringt erst der Tiebreak die Entscheidung
Die SG Neckar-Teck unterlag im Achtelfinale des VLW-Pokals nur knapp dem Zweiten der 3. Liga Süd – dem ASV Botnang. Nachdem die Gäste aus Stuttgart den ersten Satz klar für sich entschieden hatten (15:25), glich die SG aus (25:19) und ging sogar in Führung (25:18). Der ASV stellte um und glich mit 12:25 nach Sätzen aus. Im Tiebreak begann die SG gut, doch die starken Aufschläge der Botnanger und der eine oder andere Eigenfehler zu viel sorgten für die 9:15-Entscheidung.