Manch ein Zuschauer dürfte sich ob des munteren Scheibenschießens auf dem Neuffener Spadelsberg beim Eishockey gewähnt haben. Sieben Mal lochte der AC Catania Kirchheim mit dem gefährlichsten Angriff der Liga ein und musste zwischendurch trotzdem immer wieder zittern, da sich die Abwehr mit fünf Gegentreffern weiterhin auch als löchrig erweist.
Dass Spiele der Catanesi hohen Unterhaltungswert haben, belegt die Tatsache, dass Carmelo Trumino mit dem zwischenzeitlichen 4:3 (48.), der ersten AC-Führung im Spiel, bereits das 100. Saisontor für seine Farben in nur 24 Spielen erzielte. Auf der anderen Seite stehen allerdings auch nunmehr bereits 50 Gegentreffer zu Buche. Doppeltorschütze und Torjäger Trumino weilt nun mit 27 Saisontreffern alleine an der Spitze der Torjägerliste.
„Wir haben zwar gewonnen, sind aber nicht euphorisch. Mit den vielen Toren war das heute gefühlt ein Trainingsspiel“, monierte AC-Spielertrainer Cosimo Attorre, der sich selbst mit zwei sehenswerten Freistoßtoren in die Schützenliste eintrug, zu viele Unkonzentriertheiten, die zu Gegentoren führten.
Den Auftakt mit einem schnellen 0:2-Rückstand hatten die Kirchheimer noch verschlafen, steigerten sich aber von Minute zu Minute. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste nochmals das Tempo und landeten, trotz einiger vergebener Großchancen, einen verdienten Auswärtssieg, der Rang zwei weiter zementiert. „Hauptsache gewonnen. Mund abputzen und auf das nächste Spiel gegen die SGEH konzentrieren“, kommentierte Attorre abschließend.
Tore und Tanzbein
Die SGEH scheint derweil bereit für dieses Relegationsplatz-Duell gegen den AC Catania zu sein. „Wir können dort befreit aufspielen“, sagt der kickende Pressewart Florian Lenuzza. Beim vorgezogenen Samstagnachmittag-Kick im Hardtwaldstadion besiegte das Team von Dirk Wüllbier den SV Nabern 3:2. Zwei der drei SGEH-Treffer resultierten aus Foulelfmetern, sicher verwandelt durch Markus Kronewitter (2:0) und Luca Lamparter (3:2). „Vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit war es eine ausgeglichene Partie“, berichtete der Sportgemeinschaft-Teamsprecher.
Dem Freudentänzchen nach dem Heimtriumpf folgte am Abend übrigens ein Ballett-Auftritt der SGEH-Fußballer bei der Klub-Jahresfeier. Es sei „eine Gaudi“ gewesen, erinnert sich Lenuzza.
Für den SV Nabern wird derweil die Luft etwas dünner. Durch den Derby-Sieg des FC Frickenhausen II (nun 23 Punkte) gegen den TSV Linsenhofen (ebenfalls 23 Zähler), beträgt das Naberner Polster auf die Abstiegszone nur noch sechs Punkte. Kommenden Sonntag rückt exakt der FC Frickenhausen II an – jene Mannschaft, die aktuell den ersten Direktabstiegsplatz belegt.
Nullnummer macht Catanesi froh
Der AC Catania dürfte sich über das torlose Remis im Topspiel zwischen der SGM Höllbach und Spitzenreiter Türkspor Nürtingen gefreut haben. Höllbach zeigte sich nach der ebenso überraschenden wie deutlichen 2:6-Pleite am Donnerstag in Linsenhofen (13.) zwar formverbessert, ließ aber im Aufstiegsrennen das dritte Mal in Folge Federn. Mit einem ähnlichen Lauf wie zuletzt die SGEH in diesem Jahr hat sich die SPV 05 Nürtingen mit dem fünften Sieg in Folge vorbei an Höllbach auf Rang vier geschlichen. Das 2:1 in Oberensingen war allerdings hart erkämpft. 05-Toptorjäger Nazifou Mamanzougou (25 Saisontore) konterte den Oberensinger Ausgleichstreffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit postwendend. wr