Auch wenn der Weg ziemlich happig scheint, so ganz aufgegeben hat die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang das Aufstiegsrennen in der Fußball-Kreisliga A, Staffel 2 noch nicht. Dank des fulminanten Starts in die Rückrunde mit zuletzt fünf Siegen aus sechs Partien bugsierten sich die Älbler aus dem tabellarischen Niemandsland schlagartig zurück in die Spitzengruppe. Auch die jüngste 2:4-Heimpleite gegen Absteiger SPV 05 Nürtingen ist inzwischen durch zuletzt gleich zwei spielfreie Wochenenden in Folge längst verdaut. Dementsprechend vollgeladen sind die Akkus der SGEH-Akteure, wenn am heutigen Samstagnachmittag (14 Uhr) der SV Nabern im Hardtwaldstadion zu Gast ist. „Für uns ist nach ganz oben durchaus noch was drin, dafür müsste aber schon einiges zusammenkommen“, schätzt Florian Lenuzza, spielender Pressewart der SGEH, die Ausgangslage realistisch ein. Wegweisend sind für den 30-jährigen Verteidiger vor allem die nächsten Wochen: „Wir spielen noch gegen alle vorderen Teams. Danach wird sich zeigen, was für uns noch möglich ist – oder was nicht.“
Ähnlich zielstrebig läuft im Hintergrund bereits auf Hochtouren die Kaderplanung: Bereits vier Neuzugänge konnte die SGEH für kommende Saison fix machen. Neben den beiden Angreifern Nick Kuchenbecker (war bereits in der Spielzeit 2019/20 bei der SGEH) und Justin Delmar, die beide vom SV Hülben zu den Blau-Weißen stoßen, laufen in der bevorstehenden Spielzeit auch die ehemaligen Jugendspieler Martin Stöcker (von Ligakonkurrent TSV Linsenhofen) und Fabian Zodi (U 19 1. FC Frickenhausen) für das Team von Trainer Dirk Wüllbier auf.
SVN will Wiedergutmachung
Gebeutelt gehen derweil die Gäste des SV Nabern in die Begegnung beim Bezirksligaabsteiger. „Wir haben vergangene Woche einen Spieltag zum Vergessen erlebt“, beschreibt Christopher Wilke, spielender Finanzvorstand beim SVN, die jüngste 3:5-Heimpleite gegen den VfB Neuffen. Nichtsdestotrotz stimmt den 25-Jährigen eine „sehr gute Trainingswoche“ optimistisch, dass die Elf vom Oberen Wasen den Weg zurück auf die Siegerstraße findet: „Drei Punkte wären wichtig, um uns auch nach unten hin etwas zu distanzieren. Sonst ist unser Polster bald aufgebraucht.“ Und das wird auch nötig sein: Denn aufgrund des überraschenden 6:2-Erfolgs des TSV Linsenhofen im Nachholspiel über die SGM Höllbach am Donnerstagabend ist das untere Tabellendrittel nochmals deutlich enger zusammengerückt. Für die Naberner bedeutet das aktuell lediglich sechs Punkte Vorsprung vor Relegationsplatzinhaber Linsenhofen – allerdings mit schon einer gespielten Partie mehr auf dem Konto.
Meisterschaftszug abgefahren
Einen äußerst nervenaufreibenden Spieltag hinter sich hat der AC Catania Kirchheim: Das torreiche 4:4 im Topspiel gegen die SGM Höllbach inklusive halbstündiger Behandlungspause, weil sich einer der Gästespieler die Schulter ausgekugelt hatte, kostete die Catanesi einiges an Kraft. „Vor allem die lange Pause im strömenden Regen, in der der Körper dann komplett runterfährt und abkühlt, war ungünstig. Aber wir haben es anschließend trotzdem super gemacht und noch das Comeback zum Last-Minute-Punktgewinn geschafft“, resümiert AC-Spielertrainer Cosimo Attorre.
Tabellarisch mussten die Teckstädter durch das Remis allerdings Federn lassen, der Rückstand auf Spitzenreiter Türkspor Nürtingen beträgt nun schon neun Punkte. „Wir müssen realistisch sein: Platz eins wird jetzt nicht mehr möglich sein. Deshalb liegt nun unsere ganze Konzentration darauf, den zweiten Platz zu verteidigen“, weiß Attorre um die aktuelle Lage.
Den nächsten Schritt zu diesem Ziel können die Catanesi, denen nur noch vier Treffer zur magischen 100-Tore-Marke fehlen, morgen auf dem Spadelsberg bei Aufsteiger VfB Neuffen gehen. Sollte die Partie auf dem dortigen Kunstrasen ausgetragen werden, käme dies den technisch versierten Kirchheimern sehr entgegen. Im Blick haben wird der AC Catania aber sicherlich auch das Aufeinandertreffen der direkten Konkurrenten, in dem die viertplatzierte SGM Höllbach den Spitzenreiter Türkspor Nürtingen empfängt – vielleicht geht ja doch noch was nach ganz oben?