Lokalsport
SGEH serviert Trainer-Duo ab

Fußball-Kreisliga A2 Der Tabellenzweite AC Catania hat immer noch Chancen auf den Titel. Die Aufgabe gegen die SpV 05 Nürtingen ist jedoch richtungsweisend. Auf der Alb tut sich Überraschendes.Von Reimund Elbe

SpV 05 Nürtingen heißt das Schlüsselteam im Meisterschaftsrennen der A2 und ist eines mit großem Spielverderber-Potenzial. Am Sonntag fordert der Tabellendritte aus der Hölderlinstadt den Liga-Zweiten AC Catania Kirchheim heraus, anschließend am letzten Spieltag Tabellenführer Türkspor Nürtingen. Der AC Catania wird am 10. Juni dann zeitgleich beim Tabellendrittletzten TSV Linsenhofen die Punktrunde beschließen. „Es bleibt spannend“, vermutet Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre vor dem Abschlussprogramm.

Im Heimspiel auf dem Wembley-Platz gegen die SpV dürfte eines der Hauptanliegen der Kirchheimer das Bändigen des Topangreifers Nazifou Mamanzougou sein, der bisher schon 33 Treffer erzielt hat. „Die SpV hat zudem eine Mannschaft, die viele Akteure mit Bezirksligaerfahrung aufweist“, weiß der kickende Kirchheimer Trainer. Fehlen wird beim Tabellenzweiten nach wie vor Daniele Attorre, der den letzten Teil seiner Vier-Spiele-Sperre absitzt.

Grundsätzlich bewertet Attorre den bisherigen Saisonverlauf, der einem Höhenflug gleicht, als Produkt „harter Arbeit“. Mit Glück, wie er immer mal wieder höre, habe der Aufschwung beim ACC nichts zu tun. Mit einem bereits sicheren Relegationsplatz im Rücken können die Kirchheimer nun relativ locker agieren – und dabei auf einen erneuten Patzer des Tabellenführers Türkspor Nürtingen hoffen. Der Spitzenreiter bekommt es am Sonntag mit dem noch nicht hundertprozentig geretteten TSGV Großbettlingen zu tun.

Den SF Dettingen und der SGEH fehlen hingegen die Perspektiven auf einen Topplatz in der Liga. Beide Teams sind zumindest noch in den Kampf um Abschlussplatz drei verwickelt. Bei der Sportgemeinschaft gibt sich Coach
 

„Wir hätten gerne weitergemacht.
Dirk Wüllbier
Der SGEH-Trainer zur überraschenden Entlassung, die auch seinen Assistenten Thomas Lipinski trifft.
 

Dirk Wüllbier trotz seiner überraschend endenden Mission (siehe Infoteil) professionell. „Wir wollen unsere Positivserie nicht einfach so wegwerfen“, sagt der scheidende SGEH-Cheftrainer vor der Partie bei der SGM Höllbach, zumal bei optimalem Restrundenverlauf sogar noch Tabellenplatz drei möglich ist.

In Sachen zweiter Mannschaft gibt es bei der Sportgemeinschaft unterdessen Neuigkeiten. Für die vorgesehene Spielgemeinschaft mit dem TSV Oberlenningen II wurde nun ein Namen kreiert: SGM Albtal. „Wir haben den Namen beim Verband zur Genehmigung beantragt“, berichtet SGEH-Abteilungsleiter Rüdiger Lechler. Die Jugend-Spielgemeinschaft der beiden Klubs habe bereits sehr gut funktioniert, sei Vorbild für das Kommende im Aktivenbreich.

Die SF Dettingen biegen nach einer soliden, aber nicht überragenden Saison gegen den TV Bempflingen auf die Zielgerade ein. Der Gegner schwebt noch in Abstiegsgefahr. Die Sportfreunde könnten per Sieg auch dem Nachbarn Nabern etwas Gutes tun: Der SVN könnte durch einen zeitgleichem Erfolg über den TSV Linsenhofen womöglich nicht nur Bempflingen, sondern auch den FC Frickenhausen II (beim FV 09 Nürtingen) überholen. Das „kleine Wunder“, auf das nicht nur SVN-Abteilungsleiter Chris Wilke hofft, bliebe möglich. Allerdings hätten die Naberner dann ihr Pulver für diese Saison verschossen: Am letzten Spieltag ist das Team vom Oberen Wasen spielfrei, muss dann tatenlos zuschauen, was die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt macht.

Wüllbier geht – Serour kommt

Überraschung bei der SGEH: Trainer Dirk Wüllbier und „Co“ Thomas Lipinski werden den Kreisligisten in der kommenden Saison nicht mehr coachen. Fußball-Abteilungsleiter Rüdiger Lechler hat das Duo am Mittwochabend über die geänderten Zukunftspläne seitens des Vereins unterrichtet, anschließend die Mannschaft. „Wir waren schon sehr überrascht, denn wir hätten gerne weitergemacht“, kommentiert Wüllbier die neue Lage.
Nicht weniger überraschend die Nachfolgeregelung bei der Sportgemeinschaft: Tarik Serour, aktueller Torjäger beim Landesligisten JC Donzdorf und einstiger Göppinger Oberligaspieler, wird ab der kommenden Runde Spielertrainer sein. „Die Gelegenheit, Tarik zu verpflichten, hat sich sehr kurzfristig ergeben“, berichtet Lechler, der nach eigenen Angaben mit fünf weiteren, namentlich noch nicht offiziell bekannten Neuzugängen Einigung erzielt habe.
Der 56-jährige Wüllbier, er wohnt in Aich, will der lokalen Fußballszene erhalten bleiben. „Jetzt wird die Runde noch bestmöglich durchgezogen, dann sehe ich was kommt“, sagt der einstige Zweitligaakteur der Stuttgarter Kickers.  rei