Vergangenen Samstag gehörte er zu jenen zehntausenden Feierbiestern, die in Berlin den DFB-Pokalsieg des VfB Stuttgart über Arminia Bielefeld genossen. Am Donnerstag könnte Leon Reyher selbst einen Pott in die Lüfte stemmen – als Trainer der SGM Wendlingen-Ötlingen II. „Wir freuen uns alle riesig auf das Bezirkspokalfinale in Kirchheim“, frohlockt der Hattenhofener. Seit Ende vergangenen Jahres leitet er zusammen mit Miriam Klopp die Übungseinheiten bei der Spielgemeinschaft, in der Nachfolge von Frank Münchinger, dessen „Co“ Reyher zuvor war.
Im Endspiel bekommt es die SGM am Vatertag ab 13 Uhr im Stadion an der Jesinger Allee mit dem FC Donzdorf II zu tun, einem direkten Konkurrenten aus dem Punktspielbetrieb. Just in der Bezirksliga stehen Wendlingerinnen und Ötlingerinnen ebenso vor einem großen Triumph. Durch das 3:0 gegen den bis dahin Liga-Ersten TSV Baltmannsweiler stürmten die SGM vergangenen Sonntag einen Spieltag vor Saisonende die Tableau-Spitze. „Es gibt in dieser Woche somit gleich zwei extrem wichtige Partien für uns, das Pokalfinale am Donnerstag sowie am Sonntag die Begegnung beim FC Esslingen“, unterstreicht Reyher die ganz besonderen Stunden und Tage für sein Team. Ein Sieg in der Kreisstadt wäre die ganze Miete. Die Hand am Pott, die Fühler nach dem Meistertitel ausgestreckt – so lässt sich die aktuelle Lage zusammenfassen.
Die Aussichten für die SGM Wendlingen-Ötlingen II, den Pokal zu holen, sich damit für die erste Runde des Württembergischen Verbandspokal zu qualifizieren, sind durchaus rosig. Im Ligabetrieb hat die Spielgemeinschaft stolze 15 Zähler mehr einkassiert als der kommende Final-Widerpart und Tabellenfünfte FC Donzdorf II. In beiden Partien setzten sich die SGM durch: Per 2:0 am 15. September 2024 im Lautertal-Stadion, gar 6:2 am 9. März 2025 im heimischen Sportpark Speck.
Personell breit aufgestellt
Was des Weiteren tendenziell für die Kickerinnen aus Rübholz und Speck spricht: die personelle Lage. „Ich will nicht von einem Luxusproblem sprechen, doch wir haben aktuell schon genügend Spielerinnen. Das war in der Vergangenheit nicht immer so“, weiß der Coach. Im Kader tauchen auch Fußballerinnen wie Leonie Hammley, Alina Witzler, Sina Frank oder Lea Micko auf, die allesamt schon etliche Landesliga-Matches in ihrer fußballerischen Vita stehen haben, derzeit aus unterschiedlichen Gründen (Studium andernorts, berufliche Auslastung) kürzertreten. „Die Mischung zwischen erfahrenen Spielerinnen und Talenten stimmt jedenfalls“, betont Reyher.
Im Falle eines Sieges stünden übrigens kommende Saison zwei Teams der SGM in der ersten Runde des Verbandspokals: Die „Erste“, in der zu Ende gehenden Runde im Halbfinale unglücklich am VfB Stuttgart II gescheitert, hat als Landesligist automatisches Startrecht.