Lokalsport
Spätes Lebenszeichen an der Lindach

Fußball-Bezirksliga Nach der Nullnummer des VfL im Derby gelingt dem TV Neidlingen ein wichtiger Heimsieg während der TSV Jesingen eine unnötige Niederlage in Geislingen kassiert. Von Helge Waider

Gelegenheit macht Diebe – dem Sprichwort entsprechend „klaute“ der stark abstiegsbedrohte TSV Weilheim dem Meisterschafts- und Relegationsaspiranten VfL Kirchheim am Freitagabend quasi einen Punkt. „Schön, dass wir noch punkten können“, freute sich Weilheims spielender Co-Trainer und Ex-VfL-Stürmer Max Pradler nach der Flutlichtpartie am Freitagabend. In der ers­ten Halbzeit konnte der einstige Landesligist überraschenderweise mit dem VfL, der, so Urgestein Marcel Helber, „viel zu wenig aus dem vorhanden Potenzial machte“, Schritt halten. Dabei waren die Kicker von der Lindach mit dem nahezu letzten Aufgebot gestartet. Nur zwei Feldspieler hatten auf der Ersatzbank Platz genommen, die auch beide in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt eingesetzt werden mussten. Nachdem sich dann im zweiten Spielabschnitt auch noch Tufan Inci zerrte, wurde er in den Sturm beordert und war quasi nicht mehr am Spiel beteiligt.

Nach dem Seitenwechsel war der VfL nahezu permanent am Drücker und kam dementsprechend zu etlichen hochkarätigen Chancen wie unter anderen durch Nico Hummel und Pascal Schwickert. Doch wie schon in den vergangenen Wochen wuchs TSV-Goalie Yannik März wieder einmal über sich hinaus und war am Freitag mit Abstand bester Weilheimer. „Wir tun uns gegen tabellarisch vorne stehende Mannschaften immer leichter als gegen die Hinterbänkler“, wusste Max Pradler das Aufbäumen richtig
 

„Schön, dass wir noch punkten können.
Max Pradler
Der spielende Co-Trainer beim TSV Weilheim nach dem überraschenden Punktgewinn gegen den VfL.
 

einzuordnen. Ein weiterer Grund für relativ befreit aufspielende Weilheimer ist auch die Tatsache, dass der Ligaverbleib, auch wenn er rechnerisch noch möglich ist, realistischerweise abgehakt wurde. „Wir planen die nächste Saison für die Kreisliga A und haben das auch so kommuniziert. Seither sind die Köpfe der jungen Spieler freier“, analysiert Pradler den leichten Aufwärtstrend. Der VfL hingegen büßte sowohl auf Spitzenreiter FC Esslingen als auch auf Verfolger 1. FC Eislingen je zwei Punkte ein und muss sich ankreiden lassen, dass Spiele auch gegen einen stark defensiv eingestellten Gegner nur durch Treffer gewonnen werden können.

„Gerstenklopfer „ohne Glück

Zwei Chancen, davon ein Foulelfmeter – zwei Treffer. Der SC Geislingen II war gestern nicht unbedingt das bessere, dafür aber das Team mit mehr Cleverness und Glück. Schon nach vier Zeigerumdrehungen lagen die Jesinger im Eybachtal nach einer Standardsituation zurück. Die Haußmann-Elf brauchte eine kurze Phase, um sich von dem Schock zu erholen und wollte dann – vornehmlich über die schnellen Außenspieler Simon Kottmann und Marvin Schleich, der für den verletzten Laurin Zimmermann ins Team rückte, zurückschlagen. Das Tor blieb jedoch wie vernagelt. Auch im zweiten Durchgang schafften es die Gerstenklopfer nicht, sich ordentliche Chancen zu erspielen. Ein fragwürdiger Foulelfmeter (TSV-Coach Haußmann: „Das Foulspiel war eindeutig vor dem Strafraum.“) führte zum 2:0-Endstand und ließ einen tief enttäuschten Trainer im Tal der Tränen zurück: „Wir verpassen es immer, uns tabellarisch in ruhigere Gefilde abzusetzen.“

TVN nutzt letzte Chance

Mit einem gelungenen Zusammenspiel aus Kraft, Technik und Leidenschaft gelang dem TV Neidlingen gestern gegen den FV Neuhausen ein wertvoller „Dreier“ auf dem Weg zum Klassenverbleib. in einem offenen Schlagabtausch wogte das Spiel über 90 Minuten hin und her. Einer Neidlinger Führung folgte gleich zweimal ein Neuhausener Ausgleich. Die Gäste versteckten sich nicht und sorgen ein ums andere Mal für Magengrummeln bei den Neidlinger Zuschauern. Die größten TVN-Chancen hatte Jannis Ascherl, der sowohl in der ersten Halbzeit als auch im zweiten Spielabschnitt am FVN-Torspieler und am falsch eingestellten Visier scheiterte. Am Ende war Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle heilfroh, die Partie mit drei Punkten und ohne personelle Ausfälle überstanden zu haben: „Wir hatten heute das nötige Quäntchen Glück.“

Zwei Tore zum Geburtstag

Das schafft auch nicht jeder Amateurfußballer: Gestern feierte Neidlingens Offensivspieler Nils Faustmann seinen 23. Geburtstag. Normalerweise gibt’s Geschenke zum Ehrentag und für die Mannschaftskameraden ist (mindestens) eine Kabinenrunde fällig. Im Spiel gegen den FV Neuhausen beschenkte sich der TVN-Youngster aber zunächst einmal selbst, erzielte zwei Treffer gegen den Abstieg und sorgte damit für gute Laune im Kollektiv. wai