Lonsee. Bereits nach fünf Minuten legte Bruno Rieke den Grünen Karton auf den Tisch. Seine SG lag 2:4 zurück. „Ich habe damit die Abwehr wachgerüttelt“, sagte der SG-Coach später und musste in Folge dennoch mit ansehen, dass weitere Defizite vorhanden waren. Denn bis zur 8. Minute führten die Gastgeberinnen mit 6:5. Ute Konhäuser und Jennifer Schneider durften aus dem Rückraum nahezu unbedrängt werfen. Rieke monierte dabei die Einstellung seiner Sieben: „Die haben das Tabellenbild im Kopf gehabt und den Gegner glatt unterschätzt“.
Die Abwehrschwäche zog sich über die gesamte erste Halbzeit hin. Bezeichnend war, dass zu viele Eins-gegen-Eins-Standards verloren wurden. Diese Schwäche konnte mit einer guten Angriffsleistung ausgeglichen werden. Zuerst zeigte sich Lena Barner etwas geschockt wegen des Harzverbots und reklamierte das Problem beim Trainer („ohne Harz kann ich nicht spielen“), Rieke appellierte an ihre Fähigkeiten und mit acht Toren bewies Barner diese letztlich auch. Adriana Rau hatte in ihr eine gute Stellvertreterin, da sie auf-grund ihrer Fingerverletzung nur sporadisch eingesetzt werden konnte. Es dauerte bis zur 15. Minute, bis die SG den Hebel umlegen konnte und mit einem kleinen Zwischenspurt auf 12:8 wegzog. Ganz stark dabei: Pia Schweikert. Sie spielte einen sehr guten Linksaußenpart. Mit einem Vier-Tore-Polster für die SG wurden die Seiten gewechselt.
Jetzt war Lenningen klar dominierend, hatte aber beim 18:16/38. wieder einen kleinen Durchhänger. Der SG-Trainer drohte: „Ihr dürft nicht mehr als 20 Gegentore bekommen, sonst gibt es nächste Woche eine verstärkte Abwehrschulung“. Die Blockade löste sich, als Larissa Blocher und Gabi Baermann erfolgreich Gegenstöße abschließen konnten. Während bei den Gastgeberinnen Konzentration und Kondition nachließen, kam die SG in einen Lauf. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff wurde immer besser. Elena Benz im HSG-Tor wurde mit Kontertoren eingedeckt. Nur noch vereinzelt kamen die Gastgeberinnen jetzt zum Erfolg. Rieke setzte noch einen Anreiz für den Sieg aus: eine Kiste Radler.
Danach ließen sich Blocher und Co. nicht zweimal bitten, nach dem 26:20/48. durch Saskia Schweikert setzte sich die SG auf 28:23/53. ab. Aufgabe erfüllt. Doch Rieke mäkelte dennoch: „In der Abwehr hätten wir mindestens fünf Tore verhindern müssen und unsere Torhüterinnen haben auch nicht ihren besten Tag erwischt“. Jetzt kommt erst mal eine zweiwöchige Spielpause, in der Abwehrschulung und Radler-Vesper unter einen Hut gebracht werden müssen.döl