Osnabrück. Trotz der fast 600 Kilometer langen Fahrt ins Niedersächsische waren die Knights anfangs hellwach: Nach drei Freiwürfen von Kapitän Radi Tomasevic gingen sie in der vierten Minute mit 11:9 in Führung. Danach ging der Rhythmus etwas verloren, während Osnabrück nun das Tempo verschärfte und die Schwächen der Knights-Defense zu einem 9:0-Lauf nutzte. Zwar kam Kirchheim auch ohne die verbale Hilfe von Ignjatovic wieder kurzfristig zurück in die Spur, doch bis zum Ende des ersten Viertels war der Vorsprung der Hausherren auf 27:17 angewachsen.
Zu Beginn der zweiten zehn Minuten verfielen die Ritter erneut in das alte Muster und versuchten es allzu oft aus der Distanz, sodass die Niedersachen durch den kanadischen Nationalspieler Jevohn Shephard weiter erhöhten (33:19). Sebastian Adeberg und Radi Tomasevic gestalteten den Rückstand zwischenzeitlich zwar wieder einstellig, ein Dreier von Philipp Friedel machte dann allerdings den Anfang zu einem 11:2-Zwischenspurt, den Ex-Knight Tim Burnette mit einem weiteren Distanztreffer zum 46:28 nach sechs Minuten komplettierte. Die Ballers blieben auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft, sorgten kurz vor der Pause für die höchste Führung im gesamten Spielverlauf (51:32) und gingen schließlich mit einem 51:34-Vorsprung in die Kabine.
Unbeeindruckt ob des hohen Rückstands starteten die Gäste wie ausgewechselt in den zweiten Durchgang. Die Ritter suchten aggressiv den Weg zum Korb und waren durch Punkte am Brett von Ryan De Michael und Sebastian Adeberg erfolgreich. Das Ergebnis war ein 10:2-Run, der Tomasevic und Co. ins Spiel zurückbrachte. Doch anschließend konnte man an den guten Auftakt nicht anknüpfen und blieb fast drei Minuten ohne Korberfolg, ehe Gordon Scott die Durststrecke mit einem Treffer von der Dreierlinie beendete und die Kirchheimer wieder ins Rollen kamen. Cedric Brooks netzte innerhalb weniger Sekunden zwei Distanzwürfe ein und plötzlich waren die Knights wieder in Schlagdistanz (66:61). Der 71:64-Zwischenstand vor dem Schlussviertel versprach spannende zehn Schlussminuten.
Die Kirchheimer witterten nun ihre Chance und waren nach einem weiteren Brooks-Dreier drauf und dran, die Partie zu drehen (71:69), vier Freiwürfe von Jevohn Shephard hielten die Gäste allerdings auf Abstand. Doch die Knights blieben ruhig und kamen mit fünf Zählern in Serie erneut zurück, sodass die Partie beim Stand von 79:76 vier Minuten vor dem Ende wieder völlig offen war. Vier Punkte von Tom Spöler bescherten den Gastgebern nun wieder etwas Luft, Kirchheim war allerdings noch lange nicht am Ende, und so sorgten Radi Tomasevic und Nils Menck weiter für Spannung (88:84). Innerhalb der letzten Spielminute war es dann erneut der gut aufgelegte Menck, der den Rückstand mit einem Dreier auf drei Zähler verkürzte, ehe ein Distanztreffer von Brooks kurze Zeit später aberkannt wurde. Ein Fehler beim Kampfgericht verhinderte das Herankommen auf 93:90, sodass den Rittern im Anschluss die Zeit davonlief und man die Ballers nun konsequent an die Freiwurflinie schicken musste. Hier behielten Burnette und Shephard die Nerven, um letztlich für ihren 97:94-Sieg zu sorgen.
Eine starke zweite Halbzeit mit sensationellen 60 Punkten reichte am Ende also nicht aus, um die dritte Niederlage in Serie zu verhindern. Zum Bedauern auch von Ignjatovic, der die Partie auf der Tribüne verfolgte und damit nicht glücklich war: „Das war sehr schwierig für mich.“
Am kommenden Samstag um 19.30 Uhr empfangen die Knights die Cuxhaven BasCats – die Sporthalle Stadtmitte soll das Ende der Negativserie erleben.