Am Freitagabend ging es für die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang und den FV 09 Nürtingen um das, was in der Kreisliga alle wollen: Platz eins. Die Mannschaft von Trainer Mario Tumbas hatte sich die Spitzenposition erst vor zwei Spieltagen gesichert – begünstigt durch die 1:4-Niederlage des FV 09 Nürtingen gegen den TSV Grafenberg. Daher rechneten die Zuschauer von Beginn an mit einem angriffslustigen FV 09. Doch dieser blieb zunächst aus. In den ersten 15 Minuten tat sich die Mannschaft von Tarik Serour und Wlasios Kotaidis erstmal schwer.
Dieser Sieg war geisteskrank wichtig.
Kevin Rieke
Der Trainer der SGM Owen/Unterlenningen ließ seinen Emotionen freien Lauf.
Im Laufe der ersten Halbzeit kamen die Gastgeber vor allem über Einwürfe gefährlich vors Tor. „Damit haben sie es von beiden Seiten bestimmt 15- bis 16-mal versucht“, erklärte Co-Trainer Wlasios Kotaidis. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste zwar zu mehr Chancen, wurden jedoch immer wieder durch eigene Verletzungen ausgebremst. „Das war extrem“, sagte Kotaidis, der gezwungen war, frühzeitig alle Wechseloptionen auszuschöpfen. Auch Ahmad Mohammad war betroffen. Er kämpfte mit Krämpfen, konnte kaum noch weiterspielen, blieb jedoch zunächst auf dem Platz – und erzielte in der 80. Minute sogar die Führung, nachdem er einen Lauf in die Tiefe erfolgreich abgeschlossen hat. Danach war für ihn endgültig Schluss. Die Mannschaft von Trainer Tarik Serour musste die Schlussphase in Unterzahl bestreiten. Die SGEH erhöhte in Überzahl den Druck und belohnte sich in der Nachspielzeit: In der 94. Minute gelang Nico Spreitzer mit einem Schlenzer aus rund 20 Metern der späte Ausgleich. „Angesichts der Verletzungssituation ist das Ergebnis natürlich extrem bitter“, so Kotaidis.
Sieg in letzter Sekunde
Für Kevin Rieke, Trainer der SGM Owen/Unterlenningen, sah es kurz vor dem Abpfiff der Partie gegen den TV Neidlingen nach einem akzeptablen Teilerfolg aus. Seine Mannschaft hatte sich mit großem Einsatz ein 2:2 erkämpft – ein Punkt, der im akuten Abstiegskampf bereits enorm wichtig gewesen wäre. Doch es kam noch besser: Nach einem weiten Einwurf von Rieke setzte sich Alexander Buchele im Strafraum stark durch, stand frei vor dem Tor, traf jedoch nur den Torhüter. Von dessen Knie prallte der Ball direkt auf Co-Trainer Julian Deuschle – und von dort unhaltbar ins Netz. „Das war glücklich, aber überragend. Der Sieg war geisteskrank wichtig“, so Rieke nach dem Spiel.
Der TSV Linsenhofen konzentrierte sich in der ersten Halbzeit gegen den AC Catania Kirchheim vor allem auf Balleroberungen und Konterspiel. „Wir hatten ungefähr 70 Prozent Ballbesitz“, schätzte AC-Trainer Antonio Potenza. Die Teckstädter konnten ihre Überlegenheit jedoch nicht in Tore ummünzen – stattdessen schlug der Ball nach 30 Minuten zweimal im eigenen Netz ein. Potenza reagierte prompt und brachte Stürmer Santiago Potenza ins Spiel, der noch vor der Pause mit zwei Treffern den Ausgleich besorgte. Nach dem Seitenwechsel erarbeiteten sich beide Teams weitere Chancen, doch es dauerte bis zur 93. Minute, ehe Gianluca Donofrio nach Vorarbeit von Michele Latte den Ball per sehenswertem Seitfallzieher im Tor unterbrachte. „Das waren Emotionen pur“, sagte Potenza nach dem Schlusspfiff.
Bemerkenswertes Comeback
„Endlich Moral gezeigt“, zeigte sich Simone Stuppia, Trainer der Sportfreunde Dettingen, nach Abpfiff sichtlich erleichtert. In einem nervenaufreibenden Spiel gelang seiner Mannschaft ein bemerkenswertes Comeback. Innerhalb von nur elf Minuten trafen die Dettinger gleich dreimal – zweimal durch Stürmer Redon Gashi, der mit seinem Hattrick in der zweiten Halbzeit zum Matchwinner wurde. „Ich bin sehr zufrieden“, so Stuppia nach dem 5:4-Triumph seiner Mannschaft.
FC-Kirchheim-Coach Deni Kalfic konnte nach dem hart erkämpften 3:2-Sieg gegen die SGM Höllbach endlich aufatmen. „Ein hochverdienter Sieg, auch wenn wir es am Ende unnötig spannend gemacht haben“, sagte Kalfic nach der Partie. Zuvor war der FC fünf Spiele sieglos.

