Fünf Punkte Vorsprung, noch kein Spiel verloren, die meisten Tore (50) erzielt, die wenigsten bekommen (10) – wer kann Türkspor Nürtingen in der Fußball-Kreisliga A noch stoppen? SGEH-Trainer Dirk Wüllbier ist sich sicher: „Die werden durchmarschieren.“ Der Dettinger Spielertrainer Nebih Kadrija sieht das etwas anders: „Die werden auch noch Spiele verlieren. Für mich ist die SPV 05 Nürtingen die beste Mannschaft, denn wenn die komplett sind, schlägt sie keiner.“
Trotz allem sind die SF Dettingen derzeit der schärfste Türkspor-Verfolger auf dem zweiten Tabellenplatz. „Wir haben uns diese Platzierung einfach verdient. Es wurde uns nichts geschenkt“, ist Kadrija stolz auf sein Team, das morgen gegen die TSV Oberensingen II antreten muss. Dabei erwartet seine Mannschaft eine große Herausforderung: „Wenn wir oben mitspielen wollen, ist es völlig egal, gegen wen man spielt.“ Bis auf Gabriele Rizzo (privat verhindert) und ihn selbst steht der komplette Kader zur Verfügung: „Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich wieder eingreifen kann“, sagt Kadrija.
Recht wacker schlägt sich Aufsteiger AC Catania Kirchheim auf dem fünften Tabellenplatz. Dennoch kann sich der Spielertrainer Cosimo Attorre über die großartigen Leistungen seiner nicht richtig freuen – das abgestellte Warmwasser in den Duschen (wir berichteten) erzürnt ihn immer. „Ich bin auf die Stadt Kirchheim stinksauer, denn am Dienstag musste einer meiner Spieler, der zuvor zweimal kalt geduscht hatte, das Training abbrechen und es besteht jetzt die Gefahr einer Lungenentzündung.“ Obwohl dadurch das Sportliche etwas in den Hintergrund geraten ist, strebt der Aufsteiger beim Tabellendrittletzten TV Bempflingen den achten Saisonsieg an. „Wenn wir am Wochenende gewonnen haben, macht es viel mehr Spaß, zur Arbeit zu gehen“, sagt der AC-Trainer.
Sieben, acht oder neun Spieler, das ist die Trainingsbeteiligung bei der SGEH in den vergangenen Wochen. Aufgrund des kleinen Kaders sowie Schichtarbeitern und verletzten Akteuren ist augenblicklich nicht mehr möglich. „Wenn wir im Training oft auch nur sieben Spieler sind, freut es mich, dass alle zu 100 Prozent mitziehen“, lobt SGEH-Coach Dirk Wüllbier die Einstellung seiner Jungs. Mit 20 Punkten steht seine Elf auf dem sechsten Tabellenplatz mit neun Punkten Rückstand auf den zweiten Platz. „Mit den Spielern, die mir zur Verfügung standen, war einfach nicht mehr drin“, ist der SGEH-Trainer über das bisherige Abschneiden wenig überrascht. Mit Markus Kronewitter, Marc Kevin Theimer und Benjamin Kastl fehlen seit Wochen drei Stützpfeiler. Dennoch ist Wüllbier zufrieden, was seine Jungs trotz der dünnen Personaldecke erreicht haben: „Die, die da sind, machen einen guten Job. Ich bin aber froh, wenn die Winterpause kommt.“
Auch im morgigen Heimspiel gegen den TSV Raidwangen stellt sich wieder die Frage, wie viele Spieler zur Verfügung stehen. „Ich kann von Glück sagen, dass uns immer wieder Spieler aus der AH aushelfen, denn sonst hätten wir oft nicht einmal einen Auswechselspieler auf der Bank.“ Während der Winterpause soll der Kader vergrößert werden. „Wir haben schon unsere Fühler ausgestreckt“, verrät Wüllbier.
Nabern zurück in der Spur
Nach zwei Siegen in Folge ist beim SV Nabern wieder ein positiver Trend erkennbar. Zuvor konnten sechs Spiele nicht gewonnen werden. „Wir sind jetzt wieder auf dem richtigen Weg“, sagt Naberns Trainer Dieter Hiller. Den Grund für die Negativserie wurde von Naberns Übungsleiter frühzeitig erkannt: „Wir haben mit einer falschen Viererkette gespielt. Seit wir umgestellt haben, stehen wir stabiler.“ Dies zeigte sich vor allem im letzten Spiel gegen den TV Bempflingen, als die Elf vom Oberen Wasen zum ersten Mal in dieser Runde zu null spielte.
Morgen bei der TSuGV Großbettlingen soll die kleine Siegesserie fortgesetzt werden, aber der SVN-Trainer könnte sich auch schon mit einem Zähler anfreunden. Dabei muss Hiller immer noch auf seinen Torjäger Tim Lämmle verzichten, der nach seinem Zehenbruch dieses Jahr möglicherweise nicht mehr zum Einsatz kommen wird. „Es ist wichtig, dass Tim die Verletzung vollständig auskuriert“, will der SVN-Trainer keinerlei Risiko eingehen.