Kirchheim. Das Selbstvertrauen ist zurück. Wie sehr, das wird sich am Sonntag zur Kaffeezeit zeigen. Eine Kaffeefahrt ins Fachwerk-Idyll am Neckar dürfte die Ritter am Sonntag allerdings nicht erwarten, auch wenn die Universitäts-Sportler zuletzt nicht gerade auf Rosen gebettet waren. Vier Niederlagen in Folge zerren auch dort am Nervenkostüm. Immerhin: Die Erinnerungen an Heidelberg sind gut, die Bilanz positiv. Meist gaben beide Teams jeweils zuhause die Punkte ab. Emotional, spannend, das waren die Spiele bisher jedenfalls immer – wie vor drei Jahren. In der Saison 2009/2010 fegte ein „Phantom“ namens Jibril Hodges die Knights mit 37 Punkten und einer verstörenden Trefferquote im Alleingang aus der eigenen Halle. Im Rückspiel revanchierten sich die Kirchheimer in einer packenden Begegnung für die Schmach. Überragend damals: Cedric Brooks und Gordon Scott. Hodges ist längst nicht mehr dabei, Brooks hingegen schon. Von ihm erwartet der Trainer am Sonntag, dass der Knoten in der Offensive endlich platzt.
Bei anderen ist das schon geschehen: Dominik Schneider und Jonathan Maier liefern seit Wochen eine starke Leistung unter den Brettern ab. Vor allem der 19-jährige Jonathan Maier entwickelt sich zur festen Größe im Team. Sieben Spieler im Kader der Knights kommen bisher auf eine zweistellige Punkteausbeute. Damit sind die Teckstädter nur schwer auszurechnen, das weiß auch der Trainer: „Wir haben mehrere Spieler im Kader, die den Unterschied machen können,“ sagt Frenkie Ignjatovic, der zuletzt mit der Konstanz einiger seiner Leistungsträger haderte.
Momentan auf Platz neun liegend, schienen die Heidelberger zum Saisonstart eines der Überraschungsteams zu werden. Gestartet mit einer Bilanz von sechs Siegen und zwei Niederlagen folgte in den vergangenen Wochen ein Rückschlag dem nächsten. Das Verletzungspech scheint das Team von Tony Garbelotto in diesem Jahr heftig zu treffen. Der Ausfall von Junioren-Nationalspieler Paul Zipser, der als eines der größten deutschen Talente gilt und seit Wochen mit einer Fußverletzung fehlt, trifft das Team besonders hart. Möglich, dass Zipser bereits am Sonntag zurück kehrt. Eine abschließende ärztliche Untersuchung vor dem Wochenende soll darüber entscheiden. Doch auch die gesunden Spieler verfügen über genügend Qualität. Allen voran Devin White. Der athletische Center erzielt im Schnitt 14 Punkte und knapp sieben Rebounds, führt das Heidelberger Team damit in beiden Kategorien an. Ihn zu stoppen, wird die größte Herausforderung am Sonntag sein.
Eine Veränderung gab es bei den Knights unter der Woche im organisatorischen Bereich: Aus privaten und beruflichen Gründen hat Michael Schmauder sein Amt als sportlicher Leiter abgegeben. Für ihn kümmert sich Karl-Wilhelm Lenger künftig um die Belange der Mannschaft. „Wochenend-Kirchheimer“ Lenger, der in Albstadt und Balingen Immobilien-Büros betreibt und früher Hallensprecher war, wird von Markus Zeitler unterstützt. Beide sind wie auch Michael Schmauder Mitgesellschafter bei den Knights.