Der 5. Oktober 2024 wird in die Sportgeschichte der Stadt Kirchheim eingehen – wenn am kommenden Samstag um 10 Uhr der Vergleichswettkampf der Leichtathletikkreise Esslingen, Rastatt/Baden-Baden/Bühl und Südpfalz beim VfL Kirchheim beginnt, erwacht das Stadion an der Jesinger Allee aus einem Dornröschenschlaf, von dem niemand weiß, wie er lange er schon dauert. „Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal ein offizieller Wettkampf in Kirchheim stattfand“, rätselt nicht nur der Kreisvorsitzende Martin Moll. Auch Moritz Hönig, Abteilungsleiter der ausrichtenden VfL-Leichtathleten, kann nur mit den Achseln zucken. „Bis vor über 25 Jahren gab es die Stadtmeisterschaften, danach nur noch interne Wettkämpfe“, sagt der 38-Jährige, dem die Vorfreude auf das Comeback der größten Kirchheimer Sportstätte auf die offizielle Meeting-Bühne anzumerken ist. „Die Zuschauer erwartet hochklassige Leichtathletik im Nachwuchsbereich“, sagt Hönig, der mit (s)einem Team von rund 70 Helfern ein knapp 300 Athleten starkes Teilnehmerfeld erwartet.
Der sportliche Stellenwert ist in der Tat groß, messen doch pro Disziplin die beiden jeweils Besten der drei Kreise ihre Kräfte auf und neben der neuen blauen Bahn – dass diese mit ein Kriterium für die Vergabe war, ist kein Geheimnis. Bereits während der Umbauarbeiten im Kirchheimer Stadion hatte Martin Moll vergangenes Jahr den Kontakt zu Moritz Hönig gesucht und dort offene Türen eingerannt. „Es wäre doch schade, wenn man die schöne Bahn nicht über die Region hinaus strahlen lässt“, betont Moll, der die VfL-Abteilung in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreises und der LG Teck nicht nur mit dem nötigen Know-how, sondern auch mit Men-Power und Equipment versorgt. Um Kampfrichter, Technik und Wettkampfgerät müssen sich die Kirchheimer keine Sorgen machen und können sich so ganz auf die Bewirtung im Kiosk und den reibungslosen Ablauf an den insgesamt sieben Wettkampfstationen kümmern. „Wir sehen das als Feuertaufe und Probelauf für die Zukunft“, macht Moritz Hönig klar, dass der VfL für die Ausrichtung weiterer Wettkämpfe zur Verfügung steht – allerdings nur auf Kreisebene. Verbandsweit ausgeschriebene Veranstaltungen sind im Stadion nicht möglich, da es dafür neben acht Laufbahnen auch eine Stabhochsprunganlage bräuchte.
Derart große, meist zwei Tage dauernde Wettkämpfe wären für eine vergleichsweise kleine Abteilung wie es die VfL-Leichtathleten sind, ohnehin kein Thema. Schließlich ist mehr als der Hälfte der rund 200 Mitglieder jünger als 18. Dieser Umstand zeugt allerdings von der wachsenden Beliebtheit der Sportart. Von der U10 abwärts herrscht beim VfL aktuell ein Aufnahmestop. „Leichtathletik bietet die beste Ausbildung in Sachen Bewegung und Koordination“, weiß Moritz Hönig, „außerdem kommen die Kinder damit ständig in der Schule in Berührung.“
Der Zulauf im Nachwuchsbereich lässt den Abteilungsleiter bereits über entsprechende Wettkampfangebote nachdenken. „Mein Herzenswunsch wäre ein Kila-Wettkampf in Kirchheim“, sagt Hönig – dahinter verbirgt sich ein Wettkampfsystem, das bis zur U12 statt des klassischen Dreikampfs aus Sprint, Sprung und Wurf eher auf spielerisches Kräftemessen setzt, an dessen Ende es keine Einzel- sondern Teamwertungen gibt.
Dass die blaue Bahn über den kommenden Samstag hinaus wieder regelmäßig als Wettkampfstätte dient, würde auch den Kreisvorsitzenden freuen. „Das Kirchheimer Stadion bietet einfach die Möglichkeit für alles“, blickt Martin Moll auf das Treffen aller Kreisvereine im November, bei dem der Terminplan für 2025 festgezurrt wird – mit am Tisch wird dann auch der VfL sitzen.
Was, wann, wo
Der Vergleichswettkampf der Leichtathletikkreise Esslingen, Rastatt/Baden-Baden/Bühl und Südpfalz beginnt am Samstag, 5. Oktober um 10 Uhr im Kirchheimer Stadion. Ende ist um 16 Uhr, um 16.30 Uhr findet die Siegerehrung statt. Auf dem Programm stehen Sprint- Sprung- und Technikdisziplinen in den Altersklassen U12 bis U18.
Die LG Teck stellt innerhalb der Kreisauswahl 34 Athlinnen und Athleten, der VfL Kirchheim zwei.
Zuschauer sind willkommen, allerdings ist der Parkplatz am Stadion gesperrt. Eine Ausweichmöglichkeit bietet sich auf dem Parkplatz des Schlossgymnasiums.