Kirchheimer Verbandsliga-Fußballer wandeln auf den Spuren der Knights
Stadt der Absteiger?

Noch ist nicht alles verloren für den VfL Kirchheim. Noch glimmt ein Fünkchen Hoffnung, dass die Verbandsliga-Fußballer nicht dasselbe Schicksal ereilt wie die Knights – dass Kirchheim nicht zu einer Stadt der Absteiger wird. Ein Sieg am Sonntag beim Tabellensiebten SV Böblingen würde dem Glauben an den Klassenerhalt neue Impulse ­verleihen.

Kirchheim. „Eins ist sicher, wir fahren nicht als Kanonenfutter nach Böblingen“, sagt Trainer Ralf Rueff mit Nachdruck. Seine Zuversicht begründet er mit der ansprechenden Leistung seines Teams bei der Nullnummer am vergangenen Dienstag. So wie in Ehingen spiele kein Absteiger. „Wir haben keine Torchance der Heimmannschaft zugelassen“, betont er. „Umgekehrt hatten wir sechs, sieben Möglichkeiten, das Spiel für uns zu entscheiden. Aber wir haben uns nicht belohnt.“

In Ehingen klebte den Blauen zum wiederholten Male das Pech an den Stiefeln. Bezeichnend die Situation eine Minute vor Schluss: Michael Hofstetter setzte einen Freistoß von Gaetano Caruana per Seitfallzieher an den Pfosten. „Eine Situation zum Zungeschnalzen.“, schwärmt Rueff. Doch am Ende war‘s brotlose Kunst. Der VfL vergab den durchaus möglichen Sieg, verpasste wieder einmal die Initialzündung für eine Aufholjagd.

Mit der Erkenntnis, dass mehr möglich ist, nimmt der VfL an der Stuttgarter Straße in Böblingen einen neuen Anlauf, die Wende zu erzwingen. Noch ist alles möglich. Elf Spiele sind es bis Ultimo, 33 Punkte liegen noch im Jackpot. Gewinnt er sechs Mal, dürfte mit 30 Zählern das rettende Ufer erreicht sein. „Wir geben nicht auf, wir versuchen alles“, versichert der Trainer.

Gegner SV Böblingen ist schwer einzuschätzen. Einerseits steht er nach dem glücklichen 1:0-Sieg in Frickenhausen durch ein Elfmetertor sorglos im Mittelfeld der Tabelle und kann im Rest der Runde befreit aufspielen. Andererseits belasten finan­zielle Probleme und angeblich fehlende Zahlungen an die Spieler das Betriebsklima. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Umstand auf die Verfassung der Mannschaft auswirkt. Im Hinspiel am 15. September 2012 an der Jesinger Allee trennten sich die beiden alten Rivalen schiedlich-friedlich 2:2.

Die personelle Situation beim VfL ist unverändert angespannt. Die Rippenprellung von Torwart Manuel Doll lässt noch keinen Einsatz zu - der Kapitän wird erneut von Timo Schurr ersetzt. Markus Großhans, Fatih Özge und Lennart Zaglauer fallen mit Bänderverletzungen weiter aus. Ebenso Deni Kalfic, der sich schon am vergangenen Samstag mit einem Hexenschuss abgemeldet hatte. Hinter Mittelfeldmotor Marcel Helber (Zerrung des Hüftbeugers) steht ein dickes Fragezeichen.