Kirchheim. Einige Überraschungen hat es in der Fußball-Kreisliga B 6 an den ersten drei Spieltagen bereits gegeben. Gemündet hat dies in der Tatsache, dass einzig zwei zweite Mannschaften noch ohne Verlustpunkte dastehen. Zum einen der derzeitige Tabellenführer TSV Jesingen II, und zum andern die Zweite der SF Dettingen. Die „Gerstenklopfer“ werden ihre Tabellenführung allerdings abgeben müssen, aufgrund des legendären Jesinger Entenrennens wurde die Partie gegen den TSV Ötlingen auf 26. September verschoben.
Offenes Derby
Die SFD-Zweite, mit dem 3:0 in Schlierbach und dem 5:1 über Neidlingen II eindrucksvoll gestartet, gastiert unter der Limburg beim TSV Weilheim II – diesmal ein offenes Derby. Dettingens Spielleiter Christian Renz indessen bleibt auf dem Teppich. „Nur weil wir in Schlierbach gewonnen und die Weilheimer dort verloren haben, heißt das noch lange nicht, dass wir dort im Vorübergehen gewinnen. Weilheim wird eine echte Standortbestimmung für uns, ich wäre auch mit einem Punkt zufrieden“, meint Renz wohlwissend, „dass die junge Truppe besser aufgestellt ist als vergangene Saison, gut in Saft und Training steht sowie hochmotiviert ist und die Siegesserie unbedingt fortsetzen will“. SFD-Trainer Manuel Staiger stapelt etwas tiefer und fügt abschließend hinzu: „Um in Weilheim etwas Zählbares zu holen, muss jeder an seine Leistungsgrenze gehen.“
Der Druck in Weilheim ist dieser Tage derweil nicht mehr so hoch wie noch vor zwei Jahren, als der Aufstieg unbedingte Pflicht war. Eine 4:0-Führung gaben die Limburgstädter zuletzt in Schlierbach aus der Hand und verloren 5:6. Nach zwei Auftaktsiegen soll es nun wieder in die richtige Richtung gehen, Coach Gianni Mantineo erwartet Wiedergutmachung, spricht zugleich aber „von einem schweren Brocken als Gegner“. Die ersten Garden beider Teams spielen bereits am Freitag gegeneinander, es könnte also Verstärkung von oben kommen.
Spiel mit eigenen Gesetzen
Im Mittelpunkt dieser vierten Spielrunde steht aber zweifelsohne das Kirchheimer Stadtderby zwischen dem FC und der TG, wenn auch tabellarisch unter umgekehrten Vorzeichen. Denn die TGK ziert derzeit, dem Personalmangel geschuldet, gar das Tabellenende, in Weilheim kassierte man bei hohen Temperaturen mit nur elf Mann ein 4:11, gegen den SV Nabern mit 13 Akteuren ein unglückliches 2:3. „Da haben wir zu viel Torchancen verballert, das Derby gegen den FC hat aber seine eigenen Gesetze. Der FC will unbedingt aufsteigen, wir wollen den Zuschauern aber auch ein schönes und interessantes Derby bieten“, berichtet TG-Kommandogeber Israfil Kilic, der wieder auf Erkan Dursun und Veysi Ceylan zurückgreifen kann. FCK-Boss und Torjäger Deni Kalfic, selbst angeschlagen um seinen Einsatz bangend, hebt derweil den Zeigefinger. „Auch wenn die TG noch null Punkte hat, wissen wir das einzuschätzen. Für mich ist die TG der unangenehmste Gegner und sehr gefährlich. Das wird gewiss kein Selbstläufer, die schlägst du nicht im Vorübergehen, wir müssen 100-prozentig da sein“, ist sich Kalfic bewusst. Beim 2:2 gegen die Catania-Zweite erfuhren die Kalfic-Schützlinge vor Wochenfrist am eigenen Leib, wie stark diese U 23 des ACC aufgestellt ist. Morgen sind die Jungs von Maurizio Latte und Giuseppe Danze zu Gast im Ohmdener Bergwald.
Genügend Selbstbewusstsein
Nach dem furiosen 6:2 zum Auftakt in Ötlingen wurde die SG Ohmden/Holzmaden beim 2:2 in Notzingen wegen Chancenwuchers von der Realität eingeholt, Coach Patrick Müller fordert wieder eine Steigerung und schätzt die Catania-Zweite gar stärker ein als seine eigenen Jungs. „Die U 23 der Catania hat gute Ergebnisse erzielt und wird vorne mitspielen, unterschätzen dürfen wir sowieso keinen, das hat sich in Notzingen gezeigt. Es gilt die Defizite abzulegen, denn wir wollen oben dranbleiben und sind schon noch selbstbewusst genug, die drei Punkte im Bergwald behalten zu wollen“, relativiert Müller.
Der SV Nabern ist mit Rückkehrer Marcel Geismann an der Kommandospitze bestrebt, wieder eine bessere Rolle zu spielen als in den beiden abgelaufenen Spielzeiten. Nach zwei Siegen aus drei Spielen soll nun gegen den TSV Schlierbach der nächste Dreier her, Savoca und Co. fahren nach der grandiosen Aufholjagd gegen Weilheim allerdings mit frischem Selbstvertrauen in den Oberen Wasen.