Champéry. Bei der MountainbikeWeltmeisterschaft im schweizerischen Champéry hat das Team des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) im gestrigen Staffelwettbewerb über 18,7 Kilometer keine Medaille eingefahren: Am Ende stand Platz fünf zu Buche. Der Sieg ging an das französische Quartett, das die Schweiz und Italien auf die Plätze zwei und drei verwies. Vor Deutschland, das mit Manuel Fumic, Christian Pfäffle, Sabine Spitz und Marcel Fleschhut 83 Sekunden langsamer als Frankreich war, landete Tschechien auf dem vierten Platz.
Zu Beginn des Rennens war man im deutschen Lager verblüfft: Manuel Fumic, der starke Tagesform bewies, fuhr als Erster zum ersten Wechsel – dem Tschechen Jaroslav Kulhavy, Topfavorit im Elitenennen am kommenden Samstag, nahm er fünf Sekunden ab. Danach allerdings lief es nicht mehr wie am Schnürchen. U23-Schlussläufer Fleschhut (Mosbach) hatte im Finish schließlich keine Chance, sich gegen Weltklassefahrer wie den Schweizer Nino Schurter zu behaupten.
Vor dem ersten Wechsel hatte sich eine dramatische Situation ereignet, in die Fumic und Kulhavy involviert waren. Nach rund drei Kilometern passierte Kulhavy – mit Fumic am Hinterrad – die Verpflegungszone auf einer Wiese, wo die Veranstalter einen Maschendraht drappiert hatten, um bei etwaigen Regenfällen eine größere Matschlandschaft zu vermeiden. Beim Überfahren des Drahtbodens hakte Kulhavy mit einem Pedal in einer Masche ein und kam ins Schlingern. Doch Fumic griff geistesgegenwärtig nach dem Konkurrenten und richtete ihn wieder auf. „Dem habe ich praktisch das Leben gerettet“, sagte Fumic später launig, wobei er wusste, dass seine Rettungstat auch ihm selbst geholfen hatte: „Ohne das Eingreifen wären wir beide gestürzt“, sagte er.
Nach dieser brenzligen Szene fuhr Fumic („ich habe mich heute sehr gut gefühlt“) im folgenden Anstieg dem Weltcup-Gesamtsieger davon und wechselte als Erster auf Christian Pfäffle. Der war mit sich und seiner Runde weniger zufrieden. „Am Berg ging es gut, aber in einer Passage mit vielen Kurven bin ich nicht klar gekommen. Das muss ich besser hinbekommen“, kommentierte der Neuffener vom MTB-Teck. Sabine Spitz (Murg-Niederhof) büßte auf ihrer anschließenden Runde ebenfalls Zeit ein.ev