Mont Sainte Anne. Vier von sieben Weltcup-Rennen in dieser Saison sind absolviert, am Sonntag um 21.30 Uhr (MESZ) geht es für die männliche Elite in Kanada in die fünfte Runde. Seit der Europameisterschaft Anfang Juni ist dieses Datum für Manuel Fumic der Fixpunkt in seiner Planung. An diesem 3. August wollte er wieder so fit sein wie zu Beginn der Saison, als er in Südafrika als Zweiter den Zielstrich überquerte.
Konkurrenzfähig wollte er auch bei den deutschen Meisterschaften sein, doch das gelang ihm vor zwei Wochen nicht wie erhofft. „Das war schon enttäuschend. Ich hätte nicht gedacht, dass da noch so ein Korken drauf ist“, bekannte Fumic vor dem Abflug nach Kanada. Nach langen Trainingseinheiten im Grundlagenbereich fehlte in Bad Säckingen noch die Spritzigkeit. Das soll am Sonntag anders sein. „In der Woche nach der DM lief das Training sehr gut und ich konnte mir erarbeiten, was mir noch gefehlt hat“, sagt er.
Die Stimmung beim Kirchheimer ist also gut. Was das im Wettkampf wert ist, bleibt abzuwarten. Mont Sainte Anne, bereits zum 21. Mal Weltcup-Austragungsort, war für Manuel Fumic bisher noch kein gutes Pflaster. Ob das mit dem technisch schwierigen, typisch kanadischen Terrain, der schwülen Hitze am Sankt-Lorenz-Strom oder der Zeitumstellung zu tun hat, ist schwer zu sagen. Im vergangenen Jahr war es ein ordentlicher zehnter Rang nach seiner Rückkehr nach überstandener Schulterverletzung.
„Ich hoffe natürlich, dass ich den Bann in Mont Sainte Anne brechen kann“, sagt Fumic. Mehr als Platz zehn wäre auch im Sinne der Gesamtwertung von Bedeutung. Da steht der Cannondale-Fahrer mit 476 Punkten derzeit auf Platz sieben. Das lässt viele Optionen offen. Bis Platz drei sind es nur 54 Punkte. Hinter ihm sind mit dem EM-Zweiten Fabian Giger und mit Mathias Flückiger allerdings zwei Schweizer in Schlagdistanz. Auch der Freiburger Moritz Milatz, der in Nove Mesto (3.) und Albstadt (5.) starke Rennen fuhr, ist nicht weit entfernt. In der Gesamtwertung klar vorne liegt der Franzose Julien Absalon, der in Mont Sainte Anne schon fünfmal als Sieger auf dem Podest stand. Mit ihm hat Manuel Fumic immerhin eines gemeinsam: Beide sind vor Kurzem zum zweiten Mal Vater geworden.
Viereinhalb Stunden vor Manuel Fumic steht Christian Pfäffle an der Startlinie im U 23-Rennen. Für den Neuffener geht es nach einem mehr oder weniger verkorksten Frühjahr noch um das Erreichen der WM-Norm. „Das ist das Hauptziel“, sagt Pfäffle, der in dieser Saison einen 17. Platz als bestes Resultat stehen hat. Zweimal Top 15 oder einmal Top Acht sind gefordert. Das müsste für den 21-Jährigen bei guter Form am Sonntag und eine Woche später in Windham (USA) auf jeden Fall drin sein. In den vergangenen Wochen konnte er uneingeschränkt trainieren, nachdem ihn im Frühjahr immer wieder Krankheiten und Verletzungen ausgebremst hatten. „Ich habe die Fortschritte gemacht, die ich wollte. Ich fühle mich wieder wohl auf dem Rad“, sagt er. Die Chance auf eine am Ende erfolgreiche Saison besteht immer noch. Am Sonntag gilt es, den ersten Schritt zu machen.