Radsport
Steimle nach Sturz auf dem Heimweg

Für den Weilheimer ist die Sibiu-Tour in Rumänien nach zahlreichen Prellungen vorzeitig beendet. Ein Trip, der schon schlecht begonnen hatte.

Ende einer Dienstfahrt: Jannik Steimle muss nach seinem Sturz die Sibiu-Tour in Rumänien vorzeitig verlassen. Foto: Q36.5

Die Knochen sind diesmal heil geblieben, doch das Ganze hätte böse enden können. Nach seinem kapitalen Sturz in der Schlusskurve des 3,3 Kilometer langen Prologs durch die Altstadt von Sibiu, hat sich Jannik Steimle am Montagfrüh auf den Heimweg von Rumänien gemacht. „Der Helm hat mir vermutlich das Leben gerettet,“ sagt Steimle, dem kurz vor dem Ziel bei hohem Tempo das Vorderrad weggerutscht war, nachdem er bis dahin mit Bestzeit auf der Strecke unterwegs gewesen war. Anschließend krachte er mit dem Kopf voraus in ein Absperrgitter. Die Folge: zahlreiche Hämatome und schmerzhafte Prellungen. Betroffen auch die Schulter, die er sich bei seinem schweren Sturz vor drei Jahren in Belgien zertrümmert hatte. Nach einer unruhigen Nacht war klar, dass an einen Start nicht zu denken sein würde, zumal am Montag die Königsetappe über 207 Kilometer mit Bergankunft am 2033 Meter hoch gelegenen Gletschersee Balea Lac in den Südkarpaten auf dem Programm stand.
Es ist der nächste in einer langen Reihe von Rückschlägen mit Stürzen, Verletzungen und Krankheiten, mit denen der Weilheimer zuletzt immer wieder zu kämpfen hatte und die eine optimale Rennvorbereitung unmöglich machten. Jetzt heißt es wieder: Physiotherapie statt Rennkilometer sammeln. „Ich hoffe, dass ich zumindest fürs Training schnell wieder aufs Rad komme“, meint Steimle, der hörbar geknickt wirkt.
Bei seinem Heimrennen in Kirchheim, wo er als Mitveranstalter und Schirmherr auftritt, war er am Samstag als Titelverteidiger von seinen Fans schmerzlich vermisst worden. Die Sibiu-Tour war kurzfristig ins Rennprogramm gerückt, nachdem er wegen einer Corona-Erkrankung bei der Tour de Suisse kurz zuvor hatte passen müssen. Doch der Trip nach Rumänien stand für Jannik Steimle von Beginn an unter keinem guten Stern. Erst hatte er mit Flugverspätung zu kämpfen, dann kollabierte er am Samstagabend im Hotel, völlig dehydriert nach der schweren Auftakt-Bergetappe bei mörderischer Hitze in Rumänien. Beim Start zur 103 Kilometer langen Teiletappe mit zwei Bergwertungen am Sonntag fühlte er sich dennoch gut, erledigte im ersten Teil einen erfolgreichen Job für seinen Teamkollegen Giacomo Nizzolo. Der Prolog am Abend in Sibiu hätte für ihn der glanzvolle Schlusspunkt hinter einen erfolgreichen Tag sein sollen. Doch daraus wurde nichts.