Radsport
Steimle stürzt im Zeitfahren schwer

Der Weilheimer ist am zweiten Tag bei der Sibiu-Tour mit Bestzeit unterwegs und kracht in der Schlusskurve ins Absperrgitter.

Ohne Glück in Rumänien: Jannik Steimle. Foto: Roth

Die Sibiu-Tour in Rumänien hat Jannik Steimle bisher kein Glück gebracht. Auf der zweigeteilten Etappe der viertägigen Rundfahrt ist der Weilheimer Profi im Trikot von Q36.5 am Sonntagabend schwer gestürzt und hat sich dabei zahlreiche schmerzhafte Prellungen zugezogen. Ob er die Tour am Montag fortsetzen kann, stand am Abend noch nicht fest. Dabei hatte der Tag für das schweizer Team mit dem zweiten Platz von Giacomo Nizzolo, dem Straßen-Europameister von 2020, gut begonnen. Nachdem er auf dem 103 Kilometer langen zweiten Tagesabschnitt mit zwei Bergwertungen rund um das ehemalige Hermannstadt seinen italienischen Teamkollegen in Position gebracht hatte, waren die Aussichten aufs Abendprogramm vielversprechend. „Die Beine waren gut, ich wusste, dass ich liefern kann,“ sagt Steimle mit Blick auf den 3,3 Kilometer lange Prolog durch die historische Altstadt von Sibiu, die dem Weilheimer Zeitfahr-Spezialisten wie auf den Leib geschneidert schien. Tatsächlich war Steimle auf dem verwinkelten Kurs durch enge Gassen und über Kopfsteinpflaster mit Bestzeit unterwegs. In der Schlusskurve vor dem Ziel rutschte das Vorderrad weg und er krachte mit dem Kopf voran in die Absperrgitter. „Mein Helm hat mir heute vermutlich das Leben gerettet,“ meinte der 27-Jährige, der am Abend einige Medizin-Checks über sich ergehen lassen musste. Erste Diagnose: Alle Knochen sind heil, doch die Schulter, die er bei seinem schweren Sturz vor drei Jahren in Belgien zertrümmert hatte, ist erneut schwer geprellt. Ein Bluterguss im Knie bereit zudem heftige Schmerzen. „Ich muss jetzt sehen, wie die Nacht verläuft“, meinte Steimle am späten Sonntagabend am Telefon. „Morgen früh werden wir entscheiden, ob es für mich weitergeht.“ Eine Entscheidung, die gut überlegt sein will: Am Montag steht die Königsetappe über 207 Kilometer mit Bergankunft am 2033 Meter hoch gelegenen Gletschersee Balea Lac in den Südkarpaten auf dem Programm.