800 Turniergäste sehen 17 Tore
Steinmetz im Verkehrsstress

Anreisegeplagte Turniernovizen aus Eislingen, die Owener Lust am und auf (Spaß-)Fußball sowie ein hoffnungsfroher Schlierbacher Neu-Abteilungsleiter mit illustrer Teckbotenpokal-Vergangenheit – der gestrige Turniertag bot den rund 800 Zuschauern außer Hitze und 17 Toren allerlei Randgeschichten.

An den 9. August 1998 kann sich Markus Hohneker noch gut erinnern. An jenem Sonntag vor 14 Jahren stand der Mann, den sie in Schlierbach nur „Förster“ nennen, mit dem TSVS im Endspiel um den Teckbotenpokal. Das verloren die Kicker von der Bergreute, bei denen Hohneker damals im rechten Mittelfeld spielte, zwar mit 0:3 gegen den VfL Kirchheim II. Doch markierte dieses Endspiel eine bis heute aus Schlierbacher Sicht historische Marke – seitdem ist der TSV nie mehr bei einem Teckbotenpokal-Turnier über die Vorrunde hinausgekommen. „Wir hoffen natürlich, dass sich das dieses Jahr endlich ändert“, sagt Markus Hohneker, der seit Mai als Abteilungsleiter der Schlierbacher Fußballer fungiert.

Trotz des 1:4 gestern Abend gegen den SV Nabern ist diese Hoffnung noch berechtigt, zumal mit drei Punkten auf dem Konto die Chance besteht, als einer der vier besten Gruppendritten weiterzukommen. Um das 14. Vorrundenaus in Folge ganz sicher zu vermeiden, müssen die Schlierbacher zunächst auf eine Naberner Niederlage gegen Ebersbach am Donnerstag hoffen und dann selbst am Freitag gegen Dettingen punkten.

Wenn‘s mit dem Achtelfinaleinzug nicht klappt, wäre Hohneker dennoch nicht traurig. „Wir haben eine junge Mannschaft, die sich noch zusammenfinden muss. Da ist das Turnier eine willkommene Gelegenheit zum Ausprobieren.“ Bleibt nur die Frage nach seinem Spitznamen: „Viele fanden, ich hätte in meiner aktiven Zeit gespielt wie Karl-Heinz Förster: hart, aber fair“, lacht der 47-Jährige.

Wenig(er) zu lachen hatte bisher Turniernovize ASV Eislingen. Nach den beiden Niederlagen am Sonntag folgte gestern beim 0:3 gegen Jesingen die zweite Pleite und damit das Turnier-Aus für die Filstäler, die eine stressige Anfahrt hatten. „Wegen des Berufsverkehrs waren wir fast eine Dreiviertelstunde unterwegs“, stöhnte Trainer Günter Steinmetz, der den ASV gemeinsam mit Michael Derichs betreut. Das Duo nutzt das Turnier bei der befreundeten TG Kirchheim (Steinmetz: „Unser Spielleiter Dieter Magg ist ein Kumpel von Wolfgang Kretzschmar“) ebenfalls rein zu Testzwecken. „Wir treten hier mit einer komplett durchmischten Mannschaft an“, sagt Steinmetz. Die Eislinger sind in der Staffel 7 und 8 der Kreisliga B vertreten. „Mit der Ersten wollen wir kommende Saison vorne mitspielen“, so Steinmetz.

Von so hochtrabenden Zielen würde Claus Eberle (noch) nicht reden. Der neue Coach des TSV Owen, der zuletzt beim TSV Oberlenningen tätig war, freut sich nach einem Jahr Fußballpause auf eine interessante Aufgabe. „Wir wollen den Fußball in Owen noch salonfähiger machen“, sagt Eberle, der mit seinem knapp 30-köpfigen Kader seit vergangener Woche in der Saisonvorbereitung steckt. Kaum in Tritt gekommen, mussten die Owener beim Teckbotenpokal innerhalb von drei Tagen drei Mal ran. „Da stellt sich die Mannschaft mitunter von selbst auf“, witzelte Eberle, der gestern mit seinem Team gegen Oberlenningen kurz vom ersten Owener Sieg seit dem 1:0 gegen den TSV Jesingen II vor sechs Jahren träumen durfte. Nach der 1:0-Führung durch Timo Lebowski stellten die Oberlenninger durch vier Treffer jedoch die Hackordnung im Täle wieder her. Eberle sah‘s locker: „Die Hauptsache ist doch, dass den Jungs das Spielen Spaß macht.“

Selbiger war dem Trainer des TSV Wernau kurz nach Spielende erstmal vergangenen – Cesare D‘Agostino, nach Querelen im November als Trainer des AC Catania zurückgetreten, trauerte nach dem 2:2 seines neuen Klubs gegen Unterlenningen den vergebenen Chancen nach. „Das Spiel müssen wir gewinnen,“ schimpfte der Neu-Wernauer, der übrigens keinen Groll gegen seinen Ex-Klub Catania hegt. „Ich hab‘ da mit niemandem ein Problem.“