Kirchheim. Als Bezirksliga-Tabellenletzter fast 40 Minuten in doppelter Unterzahl spielen und trotzdem klar gewonnen: Manch einer der VfL-Getreuen musste sich gestern nach Spielschluss und einem 3:1-Endstand heftig kneifen, um es glauben zu können. 2:1 hatten die Kirchheimer im Bezirksliga-Duell gegen den VfB Reichenbach geführt, als Schiedsrichterin Miriam Dreher hart durchgriff – und für Diskussionsstoff sorgte. „Sie war sehr, sehr streng“, urteilte VfL-Spielertrainer Markus Schweizer. Die Unparteiische vom FSV Deufringen pfeift seit 2009 und ist unter anderem in der Frauen-Regionalliga als Referee zugange. Sowohl Nicolo Incorvaia (Foul) und Luca Ruoff (Proteste) bekamen die Gestrenge per Gelb-Rot eindrucksvoll zu spüren. Schweizer war trotz dieses personellen Handicaps voll des Lobes über den Kampf seiner Rumpftruppe. „Zu neunt haben wir große Moral gezeigt“, betonte der ehemalige Weilheimer, „wir sind durch die Kuchener Niederlage jetzt nur noch sechs Punkte vom möglichen Relegationsplatz entfernt und spielen zudem noch gegen Kuchen.“
Die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang hat derweil mit dem ungefährdeten 2:0 über den TSV Grötzingen einen weiteren Baustein für den Bezirksliga-Wiederaufstieg gelegt. SGEH-Trainer Georgios Karatailidis war zufrieden mit der Leistung seines Teams. „Wichtig ist in solch wichtigen Partien neben eigenen Treffern, dass man dem Gegner kaum Torchancen gestattet“, bilanzierte er, „dies ist uns gegen Verfolger Grötzingen gut gelungen“. Torwart Gunnar Hekel, für den verhinderten Stammkeeper Giancarlo Della Malva im Kasten, bekam ein Sonderlob vom Trainer. „Gunnar hat seine Sache trotz Schulterproblemen gut gemacht“. Auf den Spitzenreiter warten nun zwei englische Wochen. „Wenn wir nach diesem intensiven Programm noch oben stehen, würde es für uns wirklich sehr gut aussehen“, frohlockt Karatailidis.
Was die Sportfreunde Dettingen aktuell in der Kreisliga A abliefern, ist nicht weniger der Rede wert. Die letzte Niederlage datiert vom 30. November (2:4 in Neckartenzlingen), seitdem hat das Team des scheidenden Trainers Isidro Garcia 15 von 21
möglichen Punkten geholt. „Trotzdem sind wir nur sechs Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt“, warnte Garcia nach dem schwer erkämpften 1:0 beim TSV Weilheim II. Auf der gestern erstmals im Einsatz befindlichen elektronische Anzeigetafel im Weilheimer Lindachstadion leuchtete am Schluss der Name des einzigen Torschützen Tim Lämmle auf. „Er ist für diese Liga ein Ausnahmespieler“, lobte T Garcia den SFD-Rückkehrer.
In der Kreisliga B hat der TV Neidlingen den Angriff des AC Catania Kirchheim abgewehrt. Zwar leistete sich der Spitzenreiter ein 1:1, doch die Neidlinger können weiterhin sorgenfrei die Tabelle betrachten. „Mit diesem Remis können wir gut leben“, sagte TVN-Sprecher Robert Kuch genüsslich. Sieben Punkte Vorsprung und eine Partie weniger als Verfolger Catania: Der Weg zum Wiederaufstieg ist fast frei.
Ein ganz großer Tag war der gestrige Tag nicht nur für die Kreisliga B-Fußballer des TSV Ötlingen (10:0 bei der SGM TSV BeurenII/SGEH II), sondern auch die F-Jugend-Fußballer des Vereins. 15 Kids durften gestern vor der Bundesliga-Partie des VfB Stuttgart gegen Werder Bremen mit den Stars in die Mercedes-Benz-Arena einlaufen. „Das war ein Riesenerlebnis“, freute sich Stefan Herbich (39), einer der Betreuer, mit dem Nachwuchs. „Alle waren aufgeregt und haben mitgefiebert“, berichtete der Kirchheimer, „und am Schluss war nach dem späten 3:2-Siegtreffer durch Daniel Ginczek der Jubel groß“.
