Die Sensation war zum Greifen nahe. Die Neidlinger Louis und Marc Hepperle schnupperten am Sonntag bei der Straßenrad-Weltmeisterschaft der Amateure im dänischen Aalborg mit über 400 Startern in der Eliteklasse und 1800 Fahrern im Gesamtklassement an einem Top-Ten-Platz. Doch zwei Kilometer vor dem Ziel des über 152,9 Kilometer langen Rennens wurden sie von einem stürzenden Fahrer mitgerissen und stürzten gleichfalls. Zu diesem Zeitpunkt fuhren die beiden Amateure des Kirchheimer Rennstalls „Cycling Friends Passione“ in der Spitzengruppe mit. Auch schnelles Aufrappeln und sofortiges Wiederaufsteigen halfen nichts: Ein Teil des Feldes passierte die Havaristen und sorgte damit für einen Einlauf auf Platz 104 (Louis Hepperle) und 109 (Marc Hepperle) – immer noch aller Ehren wert und vor allem dem selbst gesetzten Ziel („im ersten Drittel landen“) entsprechend. Angesichts der verpassten Chance war es allerdings eine bittere Enttäuschung. „Wir lagen zum Sturzzeitpunkt nur fünf Sekunden hinter dem Viertplatzierten“, schilderte Louis Hepperle die entscheidende Situation nach Rennende. Immerhin zogen sich beide Fahrer und auch die Räder keine schwereren Schäden zu.
Bischof bei Kilometer 80 rasiert
Noch schlechter erging es dem Dritten im Bunde: Der Dettinger Pascal Bischof fuhr zusammen mit den beiden Neidlingern in einer etwa 150 Fahrer starken Ausreißergruppe, die sich kurz nach dem Start gebildet hatte. Bei Kilometer 80 wurde Bischof Opfer eines belgischen Kollegen, der den Griff zur Trinkflasche mit einem Sturz bezahlte. Der Dettinger fuhr auf, stürzte ebenfalls und musste unverletzt das Peloton passieren lassen. Dank einer beherzten Aufholjagd landete er am Ende noch auf Platz 259. Louis und Marc Hepperle waren mit ihren Platzierungen nebenbei die dritt- und fünftbesten deutschen Teilnehmer. Den Kurs beschrieben alle drei bei ihrer WM-Premiere als „anspruchsvoll, aber schnell“, die Konkurrenz als „nicht immer rücksichtsvoll“. Selbst die kurzen, aber heftigen Anstiege wurden demnach mit „Vollgas“ genommen.
Zeitfahren als Aufgalopp
Eine gute Platzierung gelang den drei Teck-Fahrern auch im vorgeschalteten Zeitfahren am Donnerstag mit den Plätzen 50 (Marc), 54 (Pascal) und 59 (Louis). Beflügelt durch das Nationaltrikot entfachte das Erlebnis am Ende durchaus auch Begehrlichkeiten: „Das Flair der Veranstaltung hat uns Lust auf mehr gemacht“, sagen alle drei unisono. Für die nächste WM ist es allerdings nicht mit einem gesponserten Van für die Anfahrt getan. Die findet 2025 in Australien statt. Vielleicht ja auch wieder mit dem Teck-Trio.